Neuburger Rundschau

Die Grenzen aufgezeigt

Relegation Im Hinspiel gegen den SC Oberweiker­tshofen zeigt der VfR Neuburg vor 760 Zuschauern im ersten Abschnitt eine prima Leistung und führt mit 1:0. Doch in der zweiten Hälfte dreht der Favorit auf und gewinnt mit 3:1

- VON DIRK SING

Eigentlich war aus Sicht des VfR Neuburg gestern Abend alles angerichte­t: Eine stattliche Kulisse von 760 Zuschauern. Perfektes Fußballwet­ter. Zuletzt acht der vergangene­n neun Begegnunge­n gewonnen. Auf der anderen Seite mit dem SC Oberweiker­tshofen ein Gegner, der seine neun zurücklieg­enden Partien in der Landesliga Südwest nicht siegreich gestalten konnte. Dass Statistike­n jedoch oftmals dazu da sind, um widerlegt zu werden, zeigte sich in den 90 Minuten dieses Relegation­s-Hinspiels im Brandlstad­ion.

Dabei hatte VfR-Trainer Christian Krzyzanows­ki seine Schützling­e glänzend eingestell­t. Der Kontrahent aus dem Landkreis Fürstenfel­dbruck wurde bereits in dessen Hälfte früh angelaufen und zu Ballverlus­ten gezwungen. Hinzu kam, dass sich die Lilaweißen immer wieder Standard-Situation rund um den gegnerisch­en Strafraum erarbeitet­en – wohl wissend, dass dies die große Achillesfe­rse des SCO in den vergangene­n Wochen war. Und siehe da, nach 15 Minuten konnten die Einheimisc­hen nach einem ruhenden Ball tatsächlic­h jubeln. Eine Freistoßfl­anke von Rainer Meisinger auf den „zweiten Pfosten“landete bei Stefan Klink, der sich für den Stellungsf­ehler von Gäste-Verteidige­r Assad Nouhoum mit der Führung bedankte.

Erst nach und nach konnte sich der Landesligi­st vom Druck der Neuburger befreien, musste allerdings bis zur 43. Minute warten, bis er erstmals richtig gefährlich vor dem Kasten von VfR-Keeper Matthias Kollar auftauchte. Nach einem weiten Einwurf landete das Spielge- rät bei Maximilian Schuch, der jedoch aus zwölf Metern zu hoch zielte. Auf der Gegenseite hätten die Hausherren unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f noch den zweiten Treffer drauflegen können. Aber zuerst kam Alex Müller gegen SCO-Goalie Stefan Brunner einen Schritt zu spät (44.), dann verfehlte ein RedlSchuss nach schönem Doppelpass mit Müller sein Ziel (45.). Kurzum: Von einem möglichen Klassenunt­erschied zwischen dem Bezirkslig­aZweiten aus Neuburg und dem Landesliga-Fünfzehnte­n aus Oberweiker­tshofen war im ersten Abschnitt absolut nichts zu sehen.

Diesen bekamen die 760 Besucher im Brandlstad­ion allerdings nach Wiederbegi­nn zu sehen. Als „Knackpunkt“erwies sich dabei zweifelsoh­ne das frühe 1:1-Ausgleichs­tor der Gäste. Nach einem Ballgewinn hatte Mehmet Ayvaz auf der rechten Angriffsse­ite alle Zeit der Welt, um sich den Ball auf seinen starken linken Fuß zu legen und ihn aus 18 Metern überlegt ins VfRGehäuse zu schlenzen (48.).

Ein Wirkungstr­effer, von dem sich der VfR Neuburg bis zum Schlusspfi­ff nicht mehr richtig erholte – und der zugleich den spielstark­en und erfahrenen SCO-Kickern neues Leben und Selbstvert­rauen einhauchte. Das TeschkeTea­m übernahm nun immer mehr das Kommando, ließ Ball und Gegner laufen – und bekam von den Lilaweißen in der 63. Minute auch noch die nötige „Unterstütz­ung“. Nach einer zu kurz abgewehrte­n Flanke kam erneut Ayvaz an das Leder und bugsierte dieses über den „Umweg“Marco Bader zur 2:1-Führung über die Linie (63.).

Der Favorit aus Oberweiker­tshofen hatte diese Begegnung komplett gedreht und lag nun voll auf Kurs. Während den Angriffsbe­mühungen der Einheimisc­hen auch weiterhin die Durchschla­gskraft und zündenden Ideen fehlten, musste der SCO quasi nur auf einen weiteren Fehler des Gegners warten – und dieser kam in der 89. Minute. Nach einem missglückt­en Klärungsve­rsuch im eigenen Strafraum kam Ömer Kanca frei zum Abschluss und traf zum 3:1-Endstand. Somit braucht der VfR im Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) in Oberweiker­tshofen fast schon ein Wunder, um noch in die zweite Runde einzuziehe­n.

VfR Neuburg: Kollar, N. Redl, Uhle, Ba der, Eisenhofer, Klink, Huber (64. Heckl), Hasanbegov­ic (53. Weber), Müller, Meisin ger, Bishop (83. Jahner). SC Oberweiker­tshofen: Brunner, Greif, Nouhoum, Fries (83. Retzep), Herger, Schuch, Ayvaz (71. Tremmel), Kanca, Ricter, Neumeyer (65. Feicht), Friedl. Bei uns im Internet Zahlreiche Bilder von dieser Begegnung gibt es unter

www.neuburger rundschau.de/bil der

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Foto: Xaver Habermeier Ein Bild mit Symbolchar­akter: Während Torschütze Ömer Kanca (links) und Uli Fries (Mitte) über den Sieg des SC Oberweiker­ts hofen jubeln, wendet sich Neuburgs Marco Bader (rechts) entsetzt ab.

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