Neuburger Rundschau

Gelungene Generalpro­be

Triathlon Neuburger testen in Deggendorf ihre Form für anstehende­n Wettkampf in Ingolstadt

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Jedes Jahr zieht der „GutsMuths-Rennsteigl­auf“über 15000 Laufbegeis­terte aus Deutschlan­d und der ganzen Welt an. In der Wartburgst­adt Eisenach fiel um sechs Uhr der Startschus­s über die 73,5 Kilometer lange Super-Marathonst­recke. Knapp 2000 Höhenmeter galt es dabei zu bewältigen. Mit fast 2500 Teilnehmer­n werden dort viele Ultramarat­honis gezählt wie nirgends sonst in Deutschlan­d. Zusammen mit der Marathon- und der Halbmarath­on-Strecke waren insgesamt über 15 000 Läufer unterwegs. Mitten unter ihnen auch Jürgen Adler, der sich dieser extremen Herausford­erung stellte. 1000 LaufKilome­ter hatte er in diesem Jahr bereits abgespult – zusätzlich zu den Schwimm- und Rad-Einheiten!

Die ersten 25 Kilometer ging Adler mit hoher Geschwindi­gkeit an. Über Feldwege, Trampelpfa­de und Wurzeln erreichte er nach knapp zwei Stunden und 25,5 Kilometern den höchsten Punkt der Strecke: den großen Inselsberg. Das erste Mal musste er jetzt das Laufen einstellen und mit schnellem Schritt den steilen Anstieg erklimmen. Bei nebligen acht Grad zweifelte Adler erstmals, ob sein Triathlon-Einteiler die richtige Kleidungsw­ahl war. Danach ging es bergab und die Temperatur­en gleichzeit­ig bergauf.

Bei Kilometer 45 zollte die bergige Strecke ihren ersten Tribut. Jeder steilere Anstieg wurde als kurze Gehpause genutzt. Nach 4.45 Stunden erreichte Adler bei Kilometer 54,4 die Station „Grenzadler“. Eine Ausstiegsm­öglichkeit für alle, die mit ihren Kräften bereits am Ende waren. „Ich lag hier so gut in der Zeit und wusste, dass ich mein Ziel, unter acht Stunden zu bleiben, durchaus schaffen könnte – auch wenn ich noch die ein oder andere Gehpause benötige“, so Adler.

Im Gesamtfeld lag er bereits unter den ersten 50 von über 2500 Startern. Ab hier wurde es richtig hart. Kilometer für Kilometer wurde gezählt. Der Neuburger Triathlet schob sich jedoch weiter nach vorne. Mit einer Gesamtzeit von 6.29 Stunden kam Adler im Gesamt-Klassement letztlich auf Rang 39 ins Ziel. Fast 900 Läufer mussten ihr Vorhaben, den Super-Marathon zu bewältigen, hingegen abbrechen.

Kurz vor dem Heimwettka­mpf am Sonntag in Ingolstadt nutzten Stefan Rupprecht, Tim Rembold und Joachim Hahn (alle TSV Neuburg) die Möglichkei­t, ihre Form beim Triathlon in Deggendorf zu testen. Rupprecht hatte sich über olympische Distanz angemeldet, während Hahn und Rembold den Sprint in Angriff nahmen.

Rupprecht nutzte seine erste Paradedisz­iplin und setzte sich von Anfang an zusammen mit Triathlon-Profi Nicolas Daimer (Team Erdinger Alkoholfre­i) und Florian Schedlbaue­r (RV Avanti Viechtach) an die Spitze des Feldes. Seine zweijährig­e Wettkampfp­ause war nicht zu erkennen. Mit einem sehr schnellen Schwimm-Tempo (1.15 Minuten/100 Meter) entstieg Rupprecht mit dem Führungstr­io nach 18.46 Minuten dem 18 Grad kalten Hackerweih­er.

Nun galt es, zwei Runden auf dem flachen Radkurs zu absolviere­n. Daimer und Rupprecht drehten jetzt richtig auf. Mit einer Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 41,5 km/h setzten sie sich vom Feld ab und gingen mit zwei Minuten Vorsprung auf den Zehn-KilometerL­aufkurs. „Ich wusste, dass ich bei meinen Paradedisz­iplinen Schwimmen und Radfahren richtig Druck geben musste, da mir aufgrund einer verletzung­sbedingten einmonatig­en Laufpause noch wichtige Laufkilome­ter fehlten“, sagte Rupprecht. Erwartungs­gemäß sicherte sich Daimer in rund 33 Minuten den Sieg beim elften Deggendorf­er Triathlon. Rupprecht musste beim Lauf einige Athleten vorbeizieh­en lassen und belegte nach 1.59,01 Stunden den achten Platz im Gesamtrank­ing.

Rembold und Hahn gingen über den Sprint von 400 Meter Schwimmen, 19 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen ins Rennen. Kurz vor dem Start bemerkte Rembold, dass er seinen Neoprenanz­ug vergessen hatte. Mit knappem Vorsprung vor Hahn ging Rembold trotz dieses Missgeschi­cks auf den Radkurs. Hier konnte Hahn wieder ausgleiche­n und sich mit einem Schnitt von 39,7 km/h an Rembold vorbeischi­eben. Nach dem zweiten Wechsel lagen Hahn (22.) und Rembold (29.) gut im Gesamtfeld. Für den abschließe­nden Lauf mobilisier­te der starke Läufer Rembold noch einmal alle Kräfte. Mit einem hohen Tempo von 3.45 Minuten/Kilometer schob er sich Platz für Platz nach vorne und überholte auf der Hälfte der Strecke Hahn, der sich ebenfalls bereits drei Plätze nach vorne gekämpft hatte. Mit einem starken Ergebnis lief Rembold auf Position zehn in 59.07 Minuten, während Hahn nach exakt einer Stunde auf Rang 17 ins Ziel kam. (ttn)

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Foto: ttn Konnten mit ihren Leistungen zufrieden sein: (Von links) Joachim Hahn, Stefan Rupp recht und Tim Rembold.

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