Die Welt zu Gast bei C.B. Green
Pop Beim Songwriter’s Special tritt erstmals Ange Takats auf, auch ein alter Bekannter steht wieder auf der Bühne
Das System ist bekannt: Der Neuburger C.B. Green lädt zwei Gäste zu seinem Songwriter’s Special ein. Beide stellen ihre eigenen Songs vor und unterstützen den jeweils anderen mit Back-Up-Vocals. Je nachdem, welche Kombo sich auf der Bühne der Kunstscheune zusammenfindet, kommt bei jeder neuen Ausgabe des Songwriter’s Special etwas ganz Neues heraus.
Am Donnerstag- und Freitagabend gaben sich neben dem Hausherren die Australierin Ange Takats und André de Lang die Ehre. Sie bereicherten das Konzert mit ihrem individuellen Stil und ihrer persönlichen Geschichte.
Ange Takats konnte bei ihrem ersten Auftritt in Europa begeistern. Dabei erscheint es bei den vielen Ländern, die sie bereist und bewohnt hat und von denen sie in ihren Songs erzählt, erstaunlich, dass sie noch nie zuvor in Deutschland aufgetreten ist. Ihre Lieder im Stil der großen Folk-Musiker der 60er Jahre wogen sanft vor sich hin und wiesen keine außergewöhnlichen Melodien auf. Was die in Bangkok lebende Künstlerin so besonders macht, ist ihre einzigartige weiche Stimme. Wenn sie von ihren verflossenen Lieben und vom Heimund Fernweh singt, wirkt es, als könne man die Nostalgie aus jeder Silbe heraushören. Ob in „Minnesota“oder „Knitter’s Curse“, sie erzählt von kleinen Begebenheiten so gefühlvoll und ausdrucksstark, dass es keiner großen melodischen Einfälle bedarf.
André de Lang war vor acht Jahren zum ersten Mal in der Reihe zu Gast. Mittlerweile ist er ein enger Freund Greens geworden und brachte beim Songwriter’s Special eine ganz andere, eigene Note ein. Seine Lieder wie „Spirit Song“und „Hymn for the Peacemakers“sind stark vom Gospel seiner afrikanischen Heimat geprägt, auch wenn er bereits seit Langem in Stockholm zu Hause ist. Mit Rhythmus, Lebensfreude und Energie bringt er seine ganze Seele auf die Bühne. Seine Lyrics wie „I live the life I always wanted“nimmt man ihm ohne zu zögern ab. Auch wenn er ins Afrikanische wechselt oder ein gesamter Liedtext nur aus dem Wort „Amen“besteht, nimmt er seine Zuhörer mit in eine andere Welt oder in einen anderen Teil der diesigen.
Der dritte im Bunde habe von Haus aus einen kleinen Nachteil, sagt C.B. Green, da die Gäste immer neue, unbekannte Songs mitbringen. Doch auch er kann mit einem neuen Stück aufwarten, „For a reason“feierte, nachdem er es am Abend zuvor in einem Doppelkonzert mit de Lang in Ingolstadt gespielt hatte, „quasi Weltpremiere“. Auch seine bekannten Lieder sorgen für viel Applaus, „Change“, der titelgebende Song seines Albums oder auch seine aktuelle Single „Somebody’s Hero“, die zurzeit auch aus der mydays-Werbung bekannt ist.
Alles in allem boten die drei Künstler in Marienheim eine gute musikalische Mischung sowie eine außergewöhnliche und internationale Erfahrung.