Garagen sind bedeutende Orte
Neulich mal wieder über die Garage als solche nachgedacht. Ein bedeutender Ort. Manche lagern dort Werkzeug und Winterreifen und Autopflegemittel. Aber auch die größten Konzerne der Welt sind in Garagen entstanden, sagen die Legenden von Apple und Microsoft und Co. In Köln kommt heute der Rechner „Apple I“unter den Hammer. Zusammengebastelt hat ihn einst Apple-Mitgründer Steve Wozniak – und zwar in der Garage der Eltern seines Kumpels Steve Jobs. Das Gerät soll bis zu 300 000 Euro erbringen. Eingeliefert in die Auktion hat es ein älterer Herr aus den USA, bei dem der Urcomputer jahrelang unbeachtet herumgestanden war. Wo? In der Garage natürlich. Die USA bleiben Garagenland Nummer eins. Arnold Schwarzenegger zum Beispiel muss mindestens vier in der Größe von Flugzeughangars haben. Er fährt vier Mega-Monsterautos vom Typ Hummer.
In Garagen parken Autos, wenn nicht gerade Tüftler dabei sind, das große Ding von Morgen darin zusammenzuschrauben. Bald muss befürchtet werden, dass ganz große Erfindungen bei uns nur auf dem reichen Land möglich sind. Dort gibt es ganz große Doppelgaragen, die so geräumig sind wie Siedlerhäuser der 1930er Jahre. Da hat der Tüftler sogar neben dem SUV noch Platz ohne Ende und oft sogar ein Tageslichtfenster mit Gardine. Aber in den engen Städten? Gibt es fast nur noch Tiefgaragen unter Wohnblöcken. Hat man je gehört, dass ein Weltkonzern seine Keimzelle in einer Tiefgarage hatte? Nie. Auch das Parkhaus ist unseres Wissens nach in keiner Unternehmensgeschichte als Geburtsort verzeichnet. In einem Parkhaus herrscht auch keine wirklich anregende Atmosphäre, nichts, was den Geist in Fahrt bringen könnte. Nicht einmal Büroklammer oder Mousepad sind in einer Tiefgarage erfunden worden. (mls)