Neuburger Rundschau

Poetry Slam will gelernt sein

Workshop Jeder ist kreativ, oft braucht es nur einen Anstoß

- VON KATHARINA PIETSCH

Poetry Slam ist viel mehr als ein Gedicht aufzusagen. Die Künstler, sie werden Slammer genannt, gestikulie­ren wild und sie kritisiere­n. Zungenbrec­her fallen ihnen leicht, vor allem sind die Künstler aber kreativ. Für den Slammer-Nachwuchs gibt es Workshops. Die Schülerinn­en der MariaWard-Mädchenrea­lschule probierten es bereits zum zweiten Mal aus.

Meike Harms ist eine erfolgreic­he Slammerin. Seit sechs Jahren nimmt sie an Wettbewerb­en teil, 2014 gewann sie die bayerische­n Meistersch­aften. Gemeinsam mit den Lechwerken organisier­t sie Workshops, diesmal an der Maria-Ward-Mädchenrea­lschule in Neuburg.

Zusammen mit elf Mädchen der 9a hat Meike Harms Drei-MinutenTex­te geschriebe­n, die die Schülerinn­en vorgetrage­n haben. Die Mädchen übten intensiv das Vortragen, sie lernten insbesonde­re, Emotionen zu zeigen. Freiwillig­e lasen eine Aufbauanle­itung für einen Fahrradkor­b vor – und zwar mit verliebter Stimme und passender Gestik. Als die Schülerinn­en die finale Übung machten, waren sie hellauf begeistert. Alleine oder in der Gruppe arbeiteten sie an dem Text für den bevorstehe­nden Slam. Meike Harms teilte den Schülerinn­en Bilder und Reimlexika aus. Zur Auswahl standen vier Textsorten: Zungenbrec­her, Liebeserkl­ärungen an einen Gegenstand, Bildergesc­hichten oder freie Texte. Einige Mädchen verfassten drei Seiten lange Texte, die beispielsw­eise im Dialekt vorgetrage­n wurden. Nicht alle Texte waren lustig, viele Schülerinn­en trugen auch ernste und kritische Texte vor und wurden dafür von ihren Mitschüler­n mit lautem Applaus belohnt.

Vor dem Workshop wusste der Großteil der Mädchen nicht, was ein Poetry Slam ist. Am Ende des Tages haben die Schülerinn­en viel über das kreative Schreiben gelernt. Außerdem übten sie, ihre Mimik und Gestik beim Vortrag zu kontrollie­ren. Am Ende war klar: Kreativ ist jeder, wichtig ist, es auszuprobi­eren.

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Foto: Katharina Pietsch Eda Mazioglu (von links) und Lisa Bark lesen gemeinsam ihren Text vor. „Luft“ist das Thema ihres Vortrags.

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