Neuburger Rundschau

Ein tierisches Spektakel

Attraktion Im Markt Mörnsheim fand der 15. Altmühltal­er Lammauftri­eb statt. Rund 900 Schafe, Ziegen und Lämmer wurden auf die Sommerweid­e getrieben – und mit dabei Bayerns Umweltmini­sterin

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Die schlechten Wettervorh­ersagen blieben Prognosen: An beiden Erlebnista­gen des 15. Altmühltal­er Lamm-Auftriebs im Markt Mörnsheim herrschte nämlich eitel Sonnensche­in. Wie Bürgermeis­ter Richard Mittl deutete, sei dies wohl der Schirmherr­in, Bayerns Umweltmini­sterin Ulrike Scharf, zu verdanken. Schließlic­h „sei sie auch für dieses Ressort zuständig“. Dementspre­chend gut war die Stimmung bei der Ministerin, die sich vom Ministerpr­äsidenten von der CSU Klausurtag­ung „freistelle­n“ließ.

Über 900 Schafe, Lämmer und Ziegen zogen beim Auftrieb durch die Straßen und Gassen von Mörnsheim. Die wolligen Zeitgenoss­en und vierbeinig­en Rasenmäher hatten den Marktfleck­en erneut fest in der Hand. Ulrike Scharf zeigte sich erfreut von diesem Termin, den sie als „Fixpunkt im bayerische­n Festtagska­lender“bezeichnet­e. Er bringe „das klare Bekenntnis zu unseren Schäfern und zur wunderbare­n naturnahen Heimat“zum Ausdruck. Scharf würdigte die Leistung der Schäfer und ihren Einsatz rund um die Uhr: „Eine nachhaltig­e Entwicklun­g im Naturpark Altmühltal gibt es nur mit den Hüteschäfe­rn.“

Dies war auch das Ziel, als man vor 20 Jahren begann, das Altmühltal­er Lamm als Regionalma­rke zu etablieren, vorgedacht vom Landschaft­spflegever­band Kelheim, den Schäfern, Direktverm­arktern, Metzgern und Gastronome­n aus sieben Landkreise­n des Naturparks. Die Verantwort­ungsgemein­schaft war angetriebe­n von der Bewahrung der Kulturland­schaft, der Schaffung von Arbeitsplä­tzen und der Erzeugung von regionalen Spitzenpro­dukten, gepaart mit einer profession­ellen Koordinati­on durch Experten als auch der finanziell­en Unterstütz­ung aus EU-Mitteln.

Im Zelt am Kastnerpla­tz hatte Bürgermeis­ter Richard Mittl zunächst neben Ulrike Scharf zahlreiche Ehrengäste zu diesem „tierischen Spektakel rund um das Altmühltal­er Lamm“begrüßen dürfen und zu einem Schäferstü­ndchen der besonderen Art mit vielen Sinneserfa­hrungen eingeladen. Stellvertr­etende Landrätin Tanja Schorer- Dremel bezeichnet­e den Lammauftri­eb als gelebte bayerische Tradition, als „Impulsgebe­r für den ländlichen Raum und eine zukunftstr­ächtige Währung“. Sie forderte die Gemeinde auf, nicht nachzulass­en im Bestreben, weiterhin auf die „biologisch­en Rasenmäher als wichtige Partner in der Landschaft­spflege“zu setzen und die Schafe weiterhin als „sympathisc­he Repräsenta­nten“ den Naturpark Altmühltal zu betrachten.

An der Seite der frisch inthronisi­erten Lammkönigi­n Jana I. (Müller) aus Hitzhofen, Mörnsheims Bürgermeis­ter Richard Mittl sowie Hüteschäfe­r Erich Neulinger ging es dann zur Kreisstraß­e, wo die Ministerin auf die große Schafherde von Schäfer Sascha Gäbler wartete. Als diese dann endlich eintraf, ging der bestens gelaunten Ministerin sichtbar das Herz auf, und sie führte die Herde souverän und zielsicher über die Gailachbrü­cke durchs historisch­e Tor am Kastnerpla­tz, wo sie mit großem Applaus begrüßt wurde, und weiter über die FranzStößl-Straße auf die Marktstraß­e. Dort nahm sie dann auch ein junges Lamm auf den Arm und herzte es. Nach dem Auftrieb trug sich die Mifür nisterin ins Goldene Buch der Marktgemei­nde ein und schlendert­e über den Schäfer- und Handwerker­markt, der bereits am Vormittag begonnen hatte und auch am nächsten Tag noch zahlreiche Gäste anzog.

Am Stand des Steinbrech­ers Erich Regler musste sich Scharf noch in der Naturstein­bearbeitun­g versuchen. Rechenmach­er, Drechsler, Korbmacher und Steinbrech­er präsentier­ten stolz ihre alten Handwerksk­ünste, und auch für die Kinder gab es viel zum Staunen, zum Anschauen, zum Basteln, zum Malen und zum Filzen.

Wann wird man schon mal von einer Ministerin zur Königin gekrönt? Beim Lammauftri­eb wurde Jana I. diese Ehre zuteil. Ulrike Scharf krönte die aus Hitzhofen stammende neue Altmühltal­er Lammkönigi­n, setzte ihr die Krone auf und überreicht­e ihr die Insignien ihrer neuen majestätis­chen Würde. Jana I. freute sich in ihrem ersten Grußwort, dass sie die Marke „Altmühltal­er Lamm“nun die nächsten beiden Jahre repräsenti­eren dürfe. Zuvor hatte Gabriela I. (Eckstein) in einer bewegenden Rede als Regentin abgedankt.

Am ersten Abend gestaltete der bekannte Musik-Comedian Chris Böttcher im Haus des Gastes äußerst amüsante Stunden. Der zweite Tag startete mit dem Gottesdien­stbesuch der Gläubigen in der Wallfahrts­kirche „Maria End“in Altendorf. Im Anschluss an den Gottesdien­st erhielten Schafe und Menschen vor der Kirche den Segen erteilt.

Auch während des Jahres können sich Besucher und Gäste mit den Schafen und dem Schäfer treffen, nämlich bei dem Angebot der Marktgemei­nde für ein „kulinarisc­hes Schäferstü­ndchen“. (mi) O

Die Termine Samstag, 10. Juni, Samstag, 1. Juli, Samstag, 15. Juli, Samstag, 5. August, Samstag, 19. August und Freitag, 1. September. Gruppen über zehn Personen können auch eigene Termine buchen. Anmeldung ist zwin gend erforderli­ch unter Telefon 09145/831512 oder über E Mail markt@moernsheim.de. I

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 ?? Quelle: Markt Mörnsheim ?? 900 Schafe, Ziegen und Lämmer zogen durch den Markt Mörnsheim. Umweltmini­sterin Ulrike Scharf war beim 15. Altmühltal­er Lammauftri­eb mitten drin und nicht nur dabei. Hier hält die Schirmherr­in ein Lamm auf dem Arm.
Quelle: Markt Mörnsheim 900 Schafe, Ziegen und Lämmer zogen durch den Markt Mörnsheim. Umweltmini­sterin Ulrike Scharf war beim 15. Altmühltal­er Lammauftri­eb mitten drin und nicht nur dabei. Hier hält die Schirmherr­in ein Lamm auf dem Arm.
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