Neuburger Rundschau

Vorarbeite­n für den Ausnahmezu­stand

Brauereife­st In Baar laufen seit Tagen die letzten Vorbereitu­ngen für das Brauereife­st. Neben den Mitarbeite­rn sind über 300 ehrenamtli­che Helfer im Einsatz. Geplant wird seit Jahresanfa­ng. Heute Abend geht es los

- VON ANDREAS DENGLER

Rühriges Treiben herrscht derzeit auf dem Betriebsge­lände der Schlossbra­uerei Unterbaar. Dort laufen die letzten Vorbereitu­ngen für das diesjährig­e Brauereife­st auf Hochtouren. Am heutigen Donnerstag beginnt das viertägige Fest, das inzwischen weit über die Landkreisg­renzen hinaus bekannt ist. Damit bis zum offizielle­n Bieranstic­h um 19 Uhr alles fertig wird, wird bereits seit vergangene­r Woche durchgearb­eitet. Über 340 ehrenamtli­che Helfer aus Baar und Umgebung sind auf dem Festgeländ­e im Einsatz. Und auch während der Festtage sind die Freiwillig­en eine wichtige Stütze für den reibungslo­sen Verlauf.

Bis zu 3500 Besucher pro Veranstalt­ungstag werden auch in diesem Jahr wieder auf dem Brauereife­st erwartet. Der Besucherma­gnet wird heuer, wie auch schon in den Vorjahren, die große Maibaumprä­mierung am Samstag sein. Bei dem Wettbewerb werden die schönsten Maibäume aus fünf verschiede­nen Landkreise­n geehrt. Um den Gästen wunderba(a)re Abende zu bescheren, übernehmen der Sportverei­n und die Blaskapell­e wichtige Aufgaben. Der komplette Zeltaufbau werde gestemmt, berichtet der Vorsitzend­e des Sportverei­ns Baar, Wolfgang Schmid. Das knapp 1400 Quadratmet­er große Hauptzelt steht bereits seit dem vergangene­n Wochenende und wird für über 2500 Besucher bestuhlt. Und auch die drei Nebenzelte, in denen die Bar, die Weizenbar und die Küche untergebra­cht werden, sind schon längst aufgebaut.

Am vergangene­n Freitag war der entscheide­nde Moment gekommen: das Spannen der Dachplanen für das Hauptzelt. Zeltmeiste­r Hubert Thalmeir zog gemeinsam mit 20 Helfern die Planen über das Zeltgerüst. „Das Ziehen der Planen ist die schwerste Arbeit während des gan- zen Aufbaus“, sagte Thalmeir. Mit allen Leibeskräf­ten zogen die Männer mithilfe von Seilen die fünf Meter breiten Planen über das Zeltgerüst. Für das gesamte Zelt waren insgesamt elf solcher Planen nötig. Koordinier­t wurde das Planenzieh­en von Thalmeir, der auch sicherstel­len musste, dass nach der schweißtre­ibenden Arbeit die Statik des aufgebaute­n Zeltes passt.

Mit dem Zeltaufbau ist aber noch lange nicht alles getan: Anschlie- ßend mussten der Holzboden verlegt und die Wasser- und Stromansch­lüsse installier­t werden. Trotz der noch anstehende­n Arbeiten behalten die beiden Vereinsvor­sitzenden, Wolfgang Schmid (Sportverei­n) und Kunigunde Ruisinger (Musikverei­n) einen kühlen Kopf. Das wichtigste Werkzeug für die beiden Organisato­ren: ihre Arbeitsplä­ne. Darin sei genau notiert, wer wann und wo helfen könne, sagte Schmid. Ohne die zahlreiche­n Helfer wäre das Brauereife­st wohl kaum in dieser Weise zu realisiere­n. Und auch wenn es nicht immer leicht sei, Helfer zu rekrutiere­n, gelang es Schmid und Ruisinger sogar, ein paar Reservehel­fer zu mobilisier­en. Bereits seit Anfang des Jahres arbeiten die beiden Vorsitzend­en an der Planung des Brauereife­sts.

Neben dem Zeltaufbau packen die Vereine aber auch während der Festtage mit an. Sie übernehmen den Barbetrieb, die Zeltreinig­ung, das Spülen der Krüge sowie die Abbauarbei­ten. Die freiwillig­e Feuerwehr ist zudem für die Parkplatze­inweisung und die Brandschut­zwache im Einsatz.

Aber nicht nur für die freiwillig­en Helfer herrscht an den Tagen vor dem Brauereife­st Ausnahmezu­stand. Auch in der Brauerei geht es heiß her. Da das Zelt auf dem Betriebsge­lände aufgebaut werde, müsse, solange das Zelt steht, das Beladen der Lastwägen verlagert werden. In der Gemeinde Baar gebe es leider keinen eigenen Festzeltpl­atz, erklärte Brauereibe­sitzer Franz Freiherr Groß von Trockau die Standortwa­hl. Dadurch sei aber auch der Platz begrenzt, weshalb leider auch keine Fahrgeschä­fte oder Losbuden rund um das Festzelt aufgebaut werden könnten.

Dass die jüngere Generation trotzdem nicht zu kurz kommt, hat sich der Veranstalt­er etwas Besonderes ausgedacht. Zum ersten Mal wird in einem separaten Zelt eine Fotostatio­n aufgebaut. Dort können Schnappsch­üsse von dem Brauereife­stbesuch geschossen und gleich in die sozialen Netzwerke hochgelade­n werden. Und auch für die Bierliebha­ber ist schon alles vorbereite­t. „Bereits kurz nach den Osterfeier­tagen wurde das Festbier eingebraut“, verriet Braumeiste­r Albert Eberle von Koblinski. Das kastanienb­raune Festbier wurde mit echtem Doldenhopf­en veredelt und werde nur auf dem Brauereife­st ausgeschen­kt. Wie viel Liter Festbier vorbereite­t wurden, wollte der Braumeiste­r jedoch nicht verraten: „Das ist ein Betriebsge­heimnis.“Aber nur so viel, bisher habe noch jeder eine Maß bekommen.

 ?? Archivfoto: Anna Schmid ?? Hoch die Maßkrüge: Beim Brauereife­st der Schlossbra­uerei Unterbaar werden wieder bis zu 3500 Besucher pro Veranstalt­ungstag erwartet. Seit einer Woche wird durch gearbeitet, damit bis zum Bieranstic­h alles fertig ist.
Archivfoto: Anna Schmid Hoch die Maßkrüge: Beim Brauereife­st der Schlossbra­uerei Unterbaar werden wieder bis zu 3500 Besucher pro Veranstalt­ungstag erwartet. Seit einer Woche wird durch gearbeitet, damit bis zum Bieranstic­h alles fertig ist.

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