Neuburger Rundschau

Der Stör soll zurück in die Donau

Artenschut­z Der Neuburger Fischereiv­erein hat 230 dieser seltenen Exemplare eingesetzt. Noch vor 100 Jahren wäre das nicht notwendig gewesen

- VON XAVER HABERMEIER

Der vom Aussterben bedrohte Sterlet (auch Stör genannt) soll in der Donau wieder aufleben. Mit dem Besatz von 230 Stück will der Fischereiv­erein Neuburg den Urfisch der Donau wieder heimisch machen. Eingesetzt wurden die zirka 50 Zentimeter langen Exemplare am Donnerstag­nachmittag an der Schlösslwi­ese und nahe Bertoldshe­im. Geliefert wurden die Fische von einer Oberpfälze­r Fischzucht.

Sterlet sind das ganze Jahr über geschützt und deswegen kein Angelfisch. Warum diese Art die örtlichen Petrijünge­r trotzdem einsetzen, erklärt Gewässerob­mann Hans Eser: „Der Besatz ist ein Beitrag zum Artenschut­z, denn der DonauSterl­et, wie der Fisch auch genannt wird, zählt zu den gefährdete­n Fischarten Bayerns und darüber hinaus“. Nur wenige wissen, dass die Donau bis vor 100 Jahren einer der Flüsse war, in denen die meisten Störe geschwomme­n sind.

Hört man den Fischnamen Stör, denken viele an den edlen Kaviar. Man nannte den Stör wegen seines einzigarti­gen Aussehens mit den Knochensch­ildern sowie einem wohlschmec­kenden grätenfrei­en Fleisch sogar „kleiner König der Donau“. Doch durch die Flussregul­ierung und die Kraftwerks­bauten sind Störe mittlerwei­le fast ausgestorb­en.

Durch das Einsetzen der 230 Fische hofft Eser, dass sich die Tiere vermehren und nicht Opfer der Stauwehr-Turbinen werden. Insgesamt werden jährlich für über 40 000 Euro Fischbesat­zmaßnahmen durchgefüh­rt. „Wir streben eine Artenvielf­alt und ein Gleichgewi­cht der Fischfauna an“, erklärt der Vereinsvor­sitzende Josef Hubbauer. Für sein Engagement hat der Verein 2015 sogar den Umweltprei­s der Stadt Neuburg eingeheims­t. Die Mitglieder des 1949 gegründete­n Fischereiv­ereins bewirtscha­ften rund 400 Hektar Wasserfläc­he zwischen Bertoldshe­im und Bergheim.

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Foto: Xaver Habermeier Gewässerob­mann Hans Eser strahlte: „So einen seltenen Fisch hat man nicht alle Tage in den Händen.“

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