Neuburger Rundschau

Burgheim fordert klare Aussagen zum Nationalpa­rk

Gemeindera­t I Bürgermeis­ter sieht Chancen, möchte aber keine Hemmnisse für die Entwicklun­g seiner Kommune hinnehmen

- VON PETER MAIER

Der letzte Tagesordnu­ngspunkt war bei der jüngsten Sitzung des Burgheimer Gemeindera­tes der längste. Eigentlich firmiert der unter „Verschiede­nes“, doch Bürgermeis­ter Michael Böhm (CSU) informiert­e über den aktuellen Sachstand zum geplanten Nationalpa­rk Donau-Auen – ein Thema, das bewegt.

Für sein Statement erhielt der Rathausche­f ein Kompliment von Gemeindera­t Hans Dußmann (SPD), weil er die Informatio­nen weitergebe, die zwei Referentin­nen aus dem Umweltschu­tzminister­ium zuvor im Kreistag vorgetrage­n hatten. Zunächst gab Böhm einen chronologi­schen Überblick, der Prozess begann mit einem Treffen im Landtag mit Ministerin Ulrike Scharf kurz vor Weihnachte­n. Kreistagss­itzungen, Bürgermeis­tertreffen, eine Radtour an der Donau beim Besuch der Ministerin, eine Fachexkurs­ion im Nationalpa­rk Bayerische­r Wald samt Diskussion­srunde mit der Nationalpa­rkleitung und Kommunalpo­litikern vor Ort waren geprägt von überwiegen­d gleichen oder ähnlichen Fragen. Die Interessen von Landwirten, Jägern, Fischern, der Wirtschaft und Kommunen wurden eingebrach­t. Michael Böhm forderte eine Aussprache als ergebnisof­fenen und partnersch­aftlichen Dialog. Chancen und Risiken gelte es abzuwägen und keine Entscheidu­ngen „aus dem Bauch heraus“zu treffen, sagte der Rathausche­f. Die Entwicklun­g der Kommune stehe im Vordergrun­d, „also, wie ist Burgheim im Fall des Falles betroffen.“Mehrere Fragen dazu seien nicht geklärt.

Keinesfall­s möchte Michael Böhm ein „übergestül­ptes Projekt“wie etwa die Hochwasser­studie ohne Einbeziehu­ng der Kleinen Paar oder die Ausweisung der FFH-Gebiete seinerzeit, die nicht nur Landwirte kritisch sehen. Die Folge sei ein erhöhtes Misstrauen. Für Burgheim gehe es wegen Glaubwürdi­gkeit um „in Stein gemeißelte Klarheit“bei der Abwasseren­tsorgung. Das Klärwasser, Kategorie II, gelangt über einen Vorfluter und die Kleine Paar in die Donau. Weiterhin wolle man wissen, was mit den angrenzend­en Flächen passiere, ob etwa der Badesee an der Bertoldshe­imer Straße betroffen sei.

Weiter geklärt werden müssten Einflüsse auf das Trinkwasse­r, mögliche Enteignung­en sowie Bestandssc­hutz und Genehmigun­gsverfahre­n für die Wirtschaft. Als Chancen sieht Böhm, dass viele staatliche und kommunale Flächen sowie der Wald des Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds zur Verfügung stünden. 3500 Hektar liegen in der Region, gebraucht werden allerdings 10000 Hektar.

Zum Thema wird es zwei öffentlich­e Veranstalt­ungen geben, dazu regte Hans Dußmann eine gemeinsame Gemeindera­tssitzung aller betroffene­n Kommunen an, zu der Experten aus dem Umweltschu­tzminister­ium eingeladen werden sollten.

 ??  ?? Gereinigte­s Abwasser aus der Burgheimer Kläranlage transporti­ert dieser Vorfluter über die Kleine Paar zur Donau. Der Gemein derat beschäftig­te sich mit der Frage, ob dies in einem Nationalpa­rk Donau Auen noch möglich wäre. Fotos: Peter Maier
Gereinigte­s Abwasser aus der Burgheimer Kläranlage transporti­ert dieser Vorfluter über die Kleine Paar zur Donau. Der Gemein derat beschäftig­te sich mit der Frage, ob dies in einem Nationalpa­rk Donau Auen noch möglich wäre. Fotos: Peter Maier

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