Ein Dialog der Generationen
Manche Geschichten wiederholen sich regelmäßig, da können sich die Zeiten ändern, wie sie wollen. So spiegeln diese Dialoge den Konflikt der Generationen:
Wir schreiben das Jahr 1987. Ein junger Mann putzt seinen Opel Kadett, den er gerade erst gekauft hat. Mehrere Landkarten sortierend, die ihm den Weg nach Kroatien weisen, wird er von seiner Mutter unterbrochen. „Hast du auch alles dabei?“, fragt sie, und ihre Stirn legt sich in jene Falten, die ihre Besorgnis verraten. Natürlich habe er nichts vergessen, schließlich liegt sein Gepäck schon im Kofferraum und die Checkliste, die er mit seinen Freunden prüfte, lässt alle Haken erkennen. Nun muss er nur noch seine vier Begleiter abholen. Die Hände schon am Lenkrad, schaut seine Mutter noch ein letztes Mal durch das Autofenster. Ohne dieses obligatorische „Pass auf dich auf“durfte er den Rückwärtsgang nicht einlegen.
30 Jahre später erinnert sich dieser inzwischen älter gewordene Mann lächelnd. Anscheinend denkt seine Tochter dasselbe wie damals ihr Vater, denn während sie ihr Navi programmiert, ziehen sich ihre Augenbrauen deutlich nach oben. Klar habe sie alles. Sie sei perfekt vorbereitet. Nie hätte er damals zugegeben, wie sehr er die Fürsorge genoss. Heute weiß er, dass Elternliebe ein Anker ist, der die Kinder vor den Wellen des Lebens sichert – auch wenn sie erwachsen sind.