Golfkrise: Katar will verhandeln
Außenminister Gabriel trifft Amtskollegen
US-Außenminister Rex Tillerson hat eine Lockerung des Embargos gegen den Golfstaat Katar gefordert. Er begründete dies am Freitag mit dem Kampf gegen die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS). Die von mehreren Staaten des Nahen Ostens gegen Katar verhängte Blockade „behindert die US-Militäraktionen in der Region und die Offensive gegen den IS“, sagte er. Zudem habe das KatarEmbargo „humanitäre“Folgen für die katarische Bevölkerung wie etwa Nahrungsmittelknappheit.
Zuvor hatte sich das Golf-Emirat bereit zu Verhandlungen gezeigt. Sein Land halte die Diplomatie für den besten Weg zur Lösung der Krise, sagte Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman alThani am Freitag nach einem Gespräch mit seinem deutschen Kollegen Sigmar Gabriel in Wolfenbüttel. Der warnte vor einer Verschärfung des Konflikts und rief zu Gesprächen auf. Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten in der Nacht zuvor 59 Personen und zwölf Organisationen mit angeblichen Verbindungen zu Katar auf eine „Terrorliste“gesetzt. Sie alle würden von dem Golf-Emirat finanziert oder seien dort ansässig und hätten Kontakte zu Terroristen.
Mit dem Schritt verschärften die Nachbarländer ihre Strafmaßnahmen gegen Katar. Sie werfen Katar die Unterstützung von Terrororganisationen und Nähe zum schiitischen Iran vor, den vor allem das sunnitische Saudi-Arabien als Erzrivalen betrachtet. (dpa, afp)