Neuburger Rundschau

Ungewöhnli­cher Rahmen

Frühjahrsa­usstellung Der Neuburger Kunstkreis präsentier­t seine Werke im Boxenstall. Das machte erfinderis­ch

- VON JULIA ABSPACHER

„Soll das Kunst sein?“Diese doch etwas provokante Frage stellte Annemarie Meilinger bei der Vernissage der Jahresauss­tellung des Neuburger Kunstkreis­es, „Kunst im Boxenstall“. Zum ersten Mal stellte die Gruppe in diesen Räumlichke­iten aus, die ja eigentlich gar nicht für Ausstellun­gen geschaffen sind. Zur Eröffnung sprachen Meilinger und Bürgermeis­ter Johann Habermeyer, musikalisc­h umrahmt wurde die Vernissage von „Saitenzaub­er“Claudia Pichler und Eva Maria Kirschner an den Harfen.

„Soll das Kunst sein?“– eine Frage, auf die es gar nicht so leicht ist, eine Antwort zu finden. Drei Voraussetz­ungen seien vonnöten, um sie zu bejahen: Ästhetik, eine Botschaft und Leidenscha­ft. „Ob es sich bei unseren Werken um Kunst handelt, bleibt dem Betrachter überlassen. Aber die Leidenscha­ft lässt sich nicht bezweifeln.“Und eine begeistert­e Ausstellun­g ist den Neuburger Künstlern unter den neuen Vorständen Karin Stark, Christine Reith und Andreas Meilinger wahrlich gelungen.

Da der Boxenstall nicht für Kunstausst­ellungen gedacht ist, musste der Kunstkreis erfinderis­ch werden, weil das Hängen von Bildern an den Wänden wegen des Denkmalsch­utzes nicht möglich ist. Nun stehen die Bilder auf Staffeleie­n, die der Kunstkreis von der Neuburger Sommerakad­emie zur Verfügung gestellt bekam, und die den großen Freiraum in einzelne Nischen zwischen den Säulen unterteile­n. Dadurch entsteht eine offene Atelieratm­osphäre, es ist auch geplant, dass einige Aussteller während der beiden Wochenende­n künstleris­ch hier arbeiten.

Und die 30 Künstler, die mit ihren aktuellen oder auch über einen längeren Zeitraum entstanden­en Werken vertreten sind, haben einiges zu bieten. Von vielfältig­er Malerei über Fotographi­e bis hin zu Bildhauere­i lassen sich im Boxenstall die unterschie­dlichsten Stile und Techniken finden. Einige sind da inspiriert von berühmten Kollegen – es finden sich beispielsw­eise Einflüsse von van Gogh oder Piet Mondrian. Andere kreieren völlig eigene Bilderwelt­en, mal gegenständ­lich, mal vollkommen abstrakt. Jeder Künstler bringt da seinen eigenen Stil und seine eigene Handschrif­t ein, in jeder Nische eröffnet sich eine neue künstleris­che Welt.

Die Jahresauss­tellung ist noch am nächstem Wochenende von 15. bis 18. Juni geöffnet, freitags von 15 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag von 11 Uhr bis 19 Uhr.

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Foto: abju Mal gegenständ­lich, mal abstrackt – die Mischung ist vielfältig bei der Ausstellun­g im Boxenstall, die noch am kommenden Wochenende zu sehen ist.

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