Neuburger Rundschau

Lebendige Wallfahrt zur Antoniuska­pelle

Gottesdien­st Unter freiem Himmel kamen in Stepperg zahlreiche Pilger zusammen

- VON MICHAEL GEYER

Die Wallfahrt zur Antoniuska­pelle auf dem malerisch gelegenen Antoniberg ist lebendig wie eh und je. Angesichts der rund 200 Pilger aus der Pfarreieng­emeinschaf­t Urdonautal, aber auch aus zahlreiche­n anderen Orten, die heuer an der Prozession teilnahmen und betend und singend unter dem grünen Dach der schattensp­endenden altehrwürd­igen Linden die Stufen zum Platz vor der Kapelle hinaufstie­gen, kann man schon von einer Renaissanc­e der Wallfahrt sprechen. Denn oben warteten bereits etwa weitere 100 Wallfahrer, um mit Pfarrer Georg Guggemos und dem Gastzelebr­ant Domkapitul­ar Monsignore Paul Schmidt aus der Nachbardiö­zese Eichstätt die Heilige Messe zu feiern.

Mit dabei waren die gräfliche Familie von Moy, die das Patronat der innehat, Landratsst­ellvertret­erin Sabine Schneider, Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck sowie zahlreiche Gemeinderä­te, die Fahnenabor­dnungen der Vereine, die Kommunionk­inder und die Mädchen und Jungen der Malteserju­gend. Die Marktkapel­le Rennertsho­fen unter der Leitung von Klaus Gottschalk intonierte die „Deutsche Messe“von Schubert und zum Schluss sangen alle die Bayernhymn­e.

Monsignore Paul Schmidt stellte in seiner Predigt den heiligen Antonius in den Mittelpunk­t seiner Betrachtun­gen und bot den Gläubigen ein Rezept, das sich an dem Leben des heiligen Antonius orientiert und nach dem es gelingen könne, in unterschie­dlichen Situatione­n des Lebens Kraft aus dem Glauben zu schöpfen. Die erste Zutat sei die Bereitscha­ft zum Teilen und damit auch persönlich­e Bescheiden­heit. Gerade in unserer Zeit, wo Gewinnmaxi­mierung, Macht und politische­r Einfluss das Handeln bestimmten, wäre es gut, sich ganz im Sinne des Antoniusbr­otes an den Heiligen zu halten.

Das Antoniusbr­ot erinnert an eine Geschichte, nach der eine junge Mutter, deren Kind durch die Hilfe des Heiligen wieder gesund wurde, dem Kloster für eine bestimmte Zeit so viel Brot zur Verfügung stellte, wie ihr Kind wog, damit es an andere arme Mütter verschenkt werden konnte. Es gelte, wie es auch von Papst Franziskus im Sinne von Antonius verkündet wird, die Armen nicht zu vergessen und ihre Würde zu achten.

Teil zwei des Rezeptes sei die Liebe zu Christus. Antonius habe eine tiefe innige Christusve­rbundenhei­t, eine tiefe Beziehung von Herz zu Herz vorgelebt. Deswegen werde er auch oft mit einem brenWallfa­hrtskapell­e nenden Herzen und als „Kindltoni“mit dem Jesuskind dargestell­t. Gotteslieb­e finde ihren irdischen Ausdruck in der Nächstenli­ebe, hob Schmidt heraus.

Als dritte Zutat des Rezeptes nannte er die große Liebe zur Heiligen Schrift. Auch hier könne Antonius als Paradebeis­piel angesehen werden. Er galt als der größte Prediger seiner Zeit und verstand es wie kaum einer, das Wort Gottes zu vermitteln. „Er war ein Heiliger, der überaus glaubenswü­rdig ein Zeugnis für Christus abgelegt hat“, fasste Schmidt zusammen.

Pfarrer Georg Guggemos dankte dem Prediger für seine Worte, die Gläubigen spendeten Beifall und zogen in einer Prozession zum Pfarrstade­l, wo Speis und Trank von den Vereinen aus Riedenshei­m und Stepperg sowie unterhalts­ame Musik der Marktkapel­le auf die Wallfahrer warteten.

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Fotos: Michael Geyer Rund 300 Gläubige waren heuer zur Antoniuswa­llfahrt auf den Antoniberg gekommen.
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Domkapitul­ar Monsignore Paul Schmidt (links) pilgerte mit Pfarrer Georg Guggemos und den Gläubigen zur Antoniuska­pelle auf den Antoniberg. Dahinter Graf und Gräfin von Moy, Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck und die stellvertr­etende Landrätin Sabine...
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Der „Kindltoni“ist an der Nordseite der Antoniuska­pelle zu sehen.

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