Selbstversuch Basketball
Sport Klartexterin Isabel Schimmer macht ein Probetraining bei den Basketball-Mädels des TSV Neuburg. Sie erzählt von ihren Erlebnissen
Ich stehe vor dem Basketballkorb und ziele. Ich versuche, meine Hand so weit wie möglich nach oben zu strecken und mein Blick ruht allein auf dem Korb. Die Mädels haben sich in einem Halbkreis um mich herum versammelt. Sie warten darauf, dass ich werfe, ich will unbedingt treffen. Doch es klappt schon wieder nicht. Der Ball schlägt ein paar Meter vom Korb entfernt auf den Boden auf. Nachdem mein Team erst knapp zehn Körbe geworfen hat, haben die Gegnerinnen bereits 20. Es ist frustrierend. Schließlich verlieren wir das 25-Körbe-Spiel und müssen Liegestützen machen. Das Training bei den Mädels des TSV Neuburg ist noch lange nicht vorbei.
Ich mache das erste Mal beim Basketball-Training mit. Kein Wunder, dass nichts gelingen will. Als ich am Eingang der Ostendhalle ankam, war ich aufgeregt. Wie sich herausstellen sollte zurecht. Spätestens als wir mit dem anstrengenden Krafttraining begonnen hatten, zweifelte ich an meiner Entscheidung.
Joggen, sprinten, rückwärtslaufen, Knie anfersen oder hochziehen – all das ist zum Aufwärmen gedacht. Schon nach der ersten Einheit des Trainings bin ich aus der Puste. Die anderen Mädels halten durch, das motiviert mich. Danach trainieren wir einzelne Muskelpartien: Beine, Arme und der Bauch. Insbesondere die Übung „Plank“, auch Unterarmstütz genannt, ist anstrengend. Bei den Mädels sieht es so einfach aus, ich selbst halte mit letzter Kraft durch – und bin ziemlich stolz auf mich.
Nach dem Aufwärmtraining geht es endlich an die Bälle. Wir üben, den Ball auf den Boden zu dribbeln und zeitgleich schnell zu laufen. Ein Glück, dass ich bereits im Schulunterricht Basketball gespielt habe. Erst vor Kurzem haben wir Noten auf verschiedene Wurftechniken und das Körbewerfen bekommen. Deshalb kommen mir die Pfiffe von Coach Dennis Stauber und die vielen Schrittfehler sehr bekannt vor. Aber Schulsport und das Basketballtraining beim TSV sind nicht zu vergleichen. Während alle anderen Mädels sich die Bälle gekonnt zupassen, überlege ich immer noch, mit welcher Hand ich den Ball werfen muss. Schließlich muss er an der linken Seite eines Hütchens vorbei prallen. Ich schaffe es, bin für Basketball vielleicht doch gar nicht so ungeeignet.
Die nächste Aufgabe ist es, den Ball so schnell und kräftig wie möglich gegen die Wand zu werfen. Anfangs ist es gar nicht so leicht. Mal fliegt er nach rechts und links weg, mal bin ich nicht schnell genug und der Ball prallt an mir ab. Nach einer Weile finde ich den Trick heraus. Coach Stauber sagt: „Wer es schafft, ein Loch in die Wand zu schlagen, bekommt 20 Euro.“Natürlich hat es keiner geschafft, aber angespornt hat es uns trotzdem. Am Ende des Trainings spielen wir ein kleines Match. „Lauft dich frei“, ruft der Trainer. Ich bleibe stehen, habe keine Ahnung, was er möchte. Nicht so die Mädels. Freilaufen bedeutet, die eigene Position zu wechseln und sich seinen Spielerkollegen anzubieten.
Wir verlieren trotz unserer Bemühungen. Obwohl ein paar Würfe von mir nicht schlecht waren. Um kurz nach 21 Uhr sitze ich endlich im Auto und fahre nach Hause. Im Wagen ist es stickig und stinkt nach vollgeschwitzten Sportklamotten. In diesem Moment sehne ich mich nach einer kalten Dusche. Am nächsten Tag komme ich nur mit Mühe die Treppenstufen hoch. Ich spüre die Anstrengungen des Trainings am ganzen Körper. Das habe ich sicher den „Planks“zu verdanken. Zwar habe ich in den Armen, im Bauch und in den Beinen Muskelkater, fühle mich aber gut. O
Die Spielerinnen der Mädchen Mannschaft des TSV Neu burg sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Der Verein sucht Nachwuchs. Das Trai ning findet dienstags, 18 bis 19.30 Uhr in der Sporthalle der Paul Winter Real schule und mittwochs, 19.30 bis 21 Uhr in der Sporthalle im Ostend statt. Interes sierte können den Coach Dennis Stauber unter der Nummer 0157/86890896 anrufen.