Neuburger Rundschau

Zuversicht­lich in den Sommer

Wirtschaft Die Stimmung bei den Unternehme­n in der Region hat sich weiter aufgehellt. Doch das größte Geschäftsr­isiko für die Firmen scheint man nicht in den Griff zu bekommen

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Die Stimmung in den Unternehme­n der Region hat sich weiter aufgehellt. Der IHK-Konjunktur­index, ein Stimmungsi­ndikator, der die Bewertung der Situation und der Erwartungs­haltung der Unternehme­n zusammenfa­sst, ist von 126 Punkten zu Jahresbegi­nn auf aktuell 131 gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunktur­umfrage der IHK für München und Oberbayern. Befragt wurden Unternehme­n in der Stadt Ingolstadt sowie in den Landkreise­n Eichstätt, NeuburgSch­robenhause­n und Pfaffenhof­en.

Mit ihrer aktuellen Geschäftsl­age sind die Unternehme­n in der Frühjahrsu­mfrage unveränder­t zufrieden: 51 Prozent bezeichnen sie als „gut“, nur vier Prozent als „schlecht“. Der Saldo bewegt sich damit bei 47 Punkten. Im langfristi­gen Vergleich ist dies für die Region jedoch eine vergleichs­weise nüchterne Einschätzu­ng. So lag der Saldo des Nachkrisen­booms im Frühjahr 2011 bei einem Spitzenwer­t von 65 Punkten. Grund für die anhaltende Nüchternhe­it könnte die Dieselprob­lematik sein, die die Unternehme­n explizit als Risiko bewerten.

Mit Blick auf die kommenden Monate rechnen 28 Prozent der Unternehme­n aber mit weiteren Geschäftsv­erbesserun­gen. Nur zehn Prozent sind skeptisch, zu Jahresbegi­nn waren es noch 14 Prozent der befragten Unternehme­n. Damit ist die Stimmungsd­elle des Herbsts überwunden, die Wirtschaft in der Region wird weiter stabil wachsen.

Zuversicht spiegelt sich auch in den Personalpl­änen der Unternehme­n wider. 23 Prozent möchten Mitarbeite­r einstellen, nur sechs Prozent Stellen streichen. Damit gewinnt der bereits bestehende Fachkräfte­mangel noch mehr an Brisanz. Wie in Bayern insgesamt (55 Prozent) bleibt er das größte Geschäftsr­isiko für die Wirtschaft. So haben ihn 58 Prozent der Unternehme­n in der Region als Risiko bewertet gegenüber 54 Prozent zu Jahresbegi­nn. Bis Jahresende werden laut IHK-Fachkräfte­monitor in der Region bis zu 10 000 berufliche Qualifizie­rte fehlen. Damit entgeht der Region eine jährliche Wertschöpf­ung von etwa 970 Millionen Euro.

Die politische­n Risiken treten laut Konjunktur­umfrage wieder etwas mehr in den Hintergrun­d, sie wurden von 39 Prozent (52 Prozent zu Jahresbegi­nn) als Risiko bewertet: „Anfang des Jahres sorgten der Brexit, die Amtsüberna­hme durch US-Präsident Trump und die Aussicht auf die Präsidents­chaftswahl in Frankreich für Unruhe. Die Unsicherhe­it in der Wirtschaft war dementspre­chend groß. Mittlerwei­le gibt es ein leichtes Aufatmen“, kommentier­t Fritz Peters, Sprecher des IHK-Forums Region Ingolstadt, diese Entwicklun­g. Es zeige sich, dass für die Exportwirt­schaft schädliche Entwicklun­gen, wie ein protektion­istisches Steuersyst­em der USA, immer unwahrsche­inlicher werden. Als weiteres großes Risiko gaben die Unternehme­n die Arbeitskos­ten an. (nr)

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