Neuburger Rundschau

Neuer Anlauf für das Bahnhofsge­lände

Stadtentwi­cklung Nachdem sich die Stadt und der Eigentümer des Areals zuletzt uneinig über die Nutzung der Flächen waren, stimmen beide Seiten nun versöhnlic­here Töne an. Was geplant ist

- VON MARCEL ROTHER

Der Gesprächsf­aden bezüglich des für die Stadtentwi­cklung bedeutsame­n Geländes am Bahnhof wurde wieder aufgenomme­n. Stadt, Eigentümer und ein Vertreter der Sparkasse trafen sich, um Entwicklun­gsmöglichk­eiten auszuloten, nachdem es in der Vergangenh­eit wiederholt zu Unstimmigk­eiten gekommen war. Ein Parkhaus könnte der erste Teil einer Lösung sein, deren Ende 150 Wohnungen für sozial Schwache markieren könnten.

Integra-Geschäftsf­ührer Dieter Moosheimer, dessen Tochterunt­ernehmen ERV das Grundstück am Bahnhof gehört, bezeichnet­e die Gespräche im Nachgang als sachlich und konstrukti­v. Die Unstimmigk­eiten zwischen ihm und der Stadt seien ausgeräumt, jetzt ginge es um die Entwicklun­g des Geländes. Grund für den Zwist waren unterschie­dliche Vorstellun­gen darüber, wie das Areal genutzt werden sollte. Während Moosheimer unter anderem einen Busbahnhof, ein Parkhaus und sozialen Wohnungsba­u für mindestens 300 Menschen anstrebte, sollte ein entspreche­ndes Konzept im Bauausschu­ss mit einem Handstreic­h verworfen werden. Stattdesse­n war vor allem Gewerbe geplant.

Nun stellt sich die Situation wie folgt dar. In Sachen Parkhaus sind sich die Parteien weitgehend einig. „Dies ließe sich in einem halben Jahr realisiere­n, unabhängig vom Bebauungsp­lan“, sagt Moosheimer. Während Integra in Zusammenar­beit mit der Stadtspark­asse eine geplante Investitio­n von rund zwei Millionen Euro prüfe, werde bei der Stadt ausgelotet, ob die Stadtwerke als Generalmie­ter – etwa für die nächsten 15 Jahre – zur Verfügung stünden. Vorgesehen seien 200 Stellplätz­e auf drei Ebenen, sagt Moosheimer.

Wie es mit dem restlichen Areal weitergeht, ist offen. Immerhin habe die Stadt signalisie­rt, sie würde einer Verlegung der Straße an die Bahngleise zustimmen und damit potenziell den Weg frei für eine Wohnbebauu­ng machen. Dafür bedürfe es jedoch einer Reihe weiterer Schritte. Zum einen habe Integra ein weiteres Lärmschutz­gutachten in Auftrag gegeben, das neben den Lärmemissi­onen, die von der Bahn ausgehen, auch die der angrenzend­en Gewerbegeb­iete untersucht und auf die Vereinbark­eit mit einer möglichen Wohnbebauu­ng hin prüft.

Zum anderen steht ein sogenannte­r Scoping-Termin an, ein Treffen aller Beteiligte­n mit Vertretern verschiede­ner Abteilunge­n des Landratsam­tes, wie der Unteren Naturschut­zbehörde, des Wasserwirt­schaftsamt­es und der Unteren Baubehörde. „Darin geht es um die grundsätzl­iche Machbarkei­t“, erklärt Moosheimer. Sollte der nichts Gravierend­es entgegenst­ehen und die nächste Gesellscha­fterversam­mlung von Integra Zustimmung für das Projekt signalisie­ren, könnten weitere Planungen in Angriff genommen werden. „Die Stadt hat für einen weiteren Bebauungsp­lan dieser Größe jedoch keine Kapazitäte­n frei“, sagt Oberbürger­meister Bernhard Gmehling.

Die Lösung könnte ein sogenannte­r vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan liefern. In diesem Fall würden die Eigentümer und Investoren die Arbeit der Baubehörde übernehmen und sowohl die Kosten wie auch das finanziell­e Risiko tragen. „Anderersei­ts eröffnet es Gestaltung­sspielräum­e und erspart langwierig­e Diskussion­en“, sagt Moosheimer. Er sieht darin eine Chance.

 ??  ?? Auf dem Gelände westlich des Bahnhofs könnten unter anderem Blöcke mit 150 Woh nungen und Gewerbe entstehen. Entwurf: Wilhelm Architekte­n
Auf dem Gelände westlich des Bahnhofs könnten unter anderem Blöcke mit 150 Woh nungen und Gewerbe entstehen. Entwurf: Wilhelm Architekte­n

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