Gegen Islamisten
Muslime in Österreich distanzieren sich klar
300 in Österreich tätige Imame unterzeichnen heute eine Erklärung gegen Extremismus, Terrorismus und Gewalt. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) will gezielt auf die Unterschiede zwischen Islamischem Staat (IS) und friedlichem Islam aufmerksam machen.
Mit initiiert wurde dies von dem Imam und Wiener Gefängnispfarrer Demir Ramazan. Er kritisiert, dass die Bevölkerung nicht wahrnehme, wenn in den Moscheen gegen den IS-Terror gepredigt werde. „Die Mehrheitsbevölkerung hat keinen Kontakt zu Moscheen und Imamen“, sagte er in einem TV-Interview. Imame würden vielmehr als „Teil der Gräueltaten“angesehen. Dagegen soll die Erklärung ein Zeichen setzen und vermitteln: „Wir leben alle hier in Österreich, wir sitzen alle in einem Boot, wir sind genauso Opfer von diesen Terroristen“, sagte Ramazan. Der Islamische Staat habe die IGGÖ als „unislamisch abgestempelt“. Es gebe sogar eine Todesliste.
Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) nahm kürzlich an einem Fastenbrechen der Islamischen Glaubensgemeinschaft teil. Er versprach, „ein Bündnispartner für Muslime zu sein“. In Österreich leben 600000 Muslime, bereits 1912 wurde der Islam als Religionsgemeinschaft anerkannt. Die IGGÖ ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes. Muslimische Kindergärten werden zum Beispiel öffentlich finanziert, was in Wien mangels Kontrolle jahrelang zu großen Problemen geführt hat. Neben den anerkannten Moscheen gibt es viele radikale Hinterhofmoscheen, die vom Verfassungsschutz überwacht werden.
Die Wiener SPÖ hat unterdessen ein Parteimitglied ausgeschlossen, weil der Mann im Verdacht steht, ein Salafist zu sein. Er arbeitete als Generalsekretär eines Vereins mit Namen „Imam“, der über den Islam aufklären will. Als Integrationsbotschafter war er auch für den Österreichischen Integrationsfonds tätig. Dort habe er ein „stark verändertes Verhalten“an den Tag gelegt und sich geweigert, Frauen die Hand zu geben, begründete die SPÖ den Ausschluss.