Neuburger Rundschau

Dramatisch­er Einsatz im Hochhaus

Brand Feuerwehr rettet über 100 Menschen. Für zwei ist es zu spät

-

Beim Brand in einem Hochhaus bei Karlsruhe sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Es gab mehrere Verletzte. Zwei von ihnen mussten nach Polizeiang­aben mit Rauchgasve­rgiftung im Krankenhau­s behandelt werden. Feuerwehrl­eute retteten am frühen Dienstagmo­rgen viele der 143 Bewohner aus dem Haus mit 13 Stockwerke­n.

Ein schwarzes Loch inmitten der hellen Fassade des Hochhauses zeigt am nächsten Tag, wo die Flammen gewütet haben. „Ich habe es brennen und knacken gehört“, sagt eine junge Frau auf der Straße. Sie wohnt direkt unter dem Brandherd. „Ich stehe komplett unter Schock.“Ihr Partner berichtet von Onkel, Tante und Cousine. Sie hätten sich in ihrer Wohnung im dichten Rauch mit nassen Tüchern vor dem Mund auf den Fußboden gelegt und hilflos auf Rettung gehofft. Schließlic­h seien Feuerwehrl­eute gekommen. Eine andere junge Frau, die mit ihrem zwei Jahre alten Jungen auf der Bordsteink­ante sitzt, wirkt gefasst. Auch sie musste ihre Wohnung Hals über Kopf verlassen und übernachte­te in einer Sporthalle. „Ich habe den Rauchmelde­r piepsen gehört und meinen Sohn geweckt“, sagt sie. „Wir sind alle raus. Es ist traurig und schockiere­nd.“

Die Ursache des Feuers ist am Dienstag noch nicht bekannt. Es muss in den Räumen der zwei Toten ausgebroch­en sein. Die Leichen der 65-jährigen Frau und ihres 68-jährigen Bruders fanden Feuerwehrl­eute im Flur vor der Wohnung.

„Sehr schwierig“nennt der Spre- cher der Feuerwehre­n im Kreis Karlsruhe, Werner Rüssel, den Einsatz. Die Zahl der Stockwerke, die Lage des Brandortes im Haus und die nächtliche Uhrzeit seien ungünstig gewesen. Die schwarze Rußfahne an der Fassade macht das Problem deutlich: Wie in einem Kamin stiegen Hitze, Rauch und Flammen nach oben. Um möglichst wenige Türen öffnen zu müssen und das Feuer nicht durch Luftzufuhr anzufachen, sei man über Drehleiter­n zu den Balkonen und dann in die Wohnungen vorgedrung­en. Menschen wurden bei der Rettungsak­tion ebenfalls über Leitern und durch das Treppenhau­s in Sicherheit gebracht. Rüssel ist froh, dass im Gegensatz zu manch anderem Einsatz die Feuerwehrz­ufahrten am Hochhaus nicht zugeparkt waren.

 ?? Foto: Uli Deck, dpa ?? „Sehr schwierig“sei der Einsatz gewesen, hieß es nach dem Brand in einem 13 stöckigen Haus von der Feuerwehr. Das Problem: Das Feuer stieg wie in einem Kamin rasend schnell nach oben.
Foto: Uli Deck, dpa „Sehr schwierig“sei der Einsatz gewesen, hieß es nach dem Brand in einem 13 stöckigen Haus von der Feuerwehr. Das Problem: Das Feuer stieg wie in einem Kamin rasend schnell nach oben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany