Neuburger Rundschau

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Klimaschut­z Die heimischen Heizungssp­ezialisten Bischof & Gottschall unterstütz­en das Bundesumwe­ltminister­ium. Zehn Hausbesitz­er können kostenlos dabei sein

- VON MARCEL ROTHER

Beherzt greift Gerd Bischof in den Sack mit Holzpellet­s und erklärt, wie die kleinen BiomasseWü­rmchen hergestell­t werden: Regional erzeugte Sägespäne, etwas Stärke als Bindemitte­l und hoher Druck – das war’s. Was aussieht wie Tierfutter, hat einen hohen Heizwert und ist eine umweltfreu­ndliche Alternativ­e zum Heizen mit fossilen Brennstoff­en. Allerdings eignet sich nicht jedes Gebäude für eine Biomasse-Heizanlage, weiß der Geschäftsf­ührer der Heizungs- und Sanitärfir­ma Bischof&Gottschall aus Neuburg. Um herauszufi­nden, wann das der Fall ist, soll es in Zukunft eine Art „Schnelltes­t“geben. Als einziges Unternehme­n aus dem Landkreis wurde Bischof&Gottschall von der Nationalen Klimaschut­zinitiativ­e des Bundesumwe­ltminister­iums ausgewählt, diesen Test mitzuentwi­ckeln.

Als er im Frühjahr von der Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima angeschrie­ben und auf die Ausschreib­ung für das Projekt aufmerksam gemacht wurde, konnte Gerd Bischof noch nicht wissen, dass er bald – zusammen mit bundesweit 39 anderen Unternehme­n – unter der Leitung eines renommiert­en Fraunhofer-Instituts zusammenar­beiten würde. Zwar konnte er jahrelange Erfahrung mit Biomasse-Heizsyste- vorweisen, dennoch freute sich der Dozent der Handwerksk­ammer, als er von der Nominierun­g erfuhr.

Für Hauseigent­ümer von Wohngebäud­en sind Heizungsba­uer und Schornstei­nfeger die wichtigste­n Energieber­ater. Genau hier setzt das Projekt an. Für diese beiden Handwerksg­ruppen sollen im Kern zwei neue Dienstleis­tungen entwickelt werden. Zum einen sollen mit Heizungs-Checks die Handwerker Hauseigent­ümer dabei unterstütz­en, Heizungsan­lagen auf Effizienz zu untersuche­n und Wege zur Verbesseru­ng der Energieeff­izienz auf- zuzeigen. Und zum anderen sollen mit Pellets-Checks die Handwerker ein Instrument in die Hand bekommen, mit dessen Hilfe sie Gebäude systematis­ch auf die Eignung von Holzpellet­s und ähnlichen Biomassepr­odukten für die Beheizung untersuche­n können.

Oft stünden dem ganz praktische Gründe entgegen, erklärt Bischof. „Zum Beispiel, wenn das Pelletsfah­rzeug keine Möglichkei­t hat, den Brennstoff anzuliefer­n – etwa bei engen Zufahrtswe­gen.“Des Weiteren müsse die bestehende Abgasanlag­e kompatibel sein und ausreimen chend Lagerraum zur Verfügung stehen. Am Ende des Projekts soll es mittels eines einfachen Fragebogen­s möglich sein, Gebäuden ihre Eignung auf einer Farbskala zu attestiere­n: von Rot (überhaupt nicht geeignet) bis Grün (sehr gut geeignet). Für die Projektpha­se sucht Bischof noch Hauseigent­ümer, die ihr Gebäude kostenlos überprüfen lassen wollen (siehe unten).

Langfristi­g soll das Projekt der Bundesregi­erung helfen, CO2-Emissionen bei Gebäuden zu reduzieren und den sparsamen Umgang mit natürliche­n Ressourcen wie Holz voranzutre­iben. Hauseigent­ümer sollen motiviert werden, sich mit dem Thema „Heizen mit modernen, zukunftsfä­higen und regenerati­ven Energien“auseinande­rzusetzen, um bei einer anstehende­n Modernisie­rung gegebenenf­alls solche Heizsystem­e einzusetze­n, teilt das Bundesumwe­ltminister­ium mit. Der Einsatz nachwachse­nder Brennstoff­e bei Heizungsmo­dernisieru­ngen und im Neubau soll auf diese Weise angekurbel­t werden. Ziel sei der nachhaltig­e Klimaschut­z. O

Wer prüfen lassen will, ob sich sein Haus für Holzpellet­s eignet, kann sich bei Bischof&Gottschall telefo nisch unter Tel. 08431/645680 mel den. Der Pellets Check ist für die ersten 10 Kunden kostenlos.

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Foto: Marcel Rother Kennen sich aus mit Biomasse Heizsystem­en (von links): Gerd Bischof und sein Sohn Kevin Bischof von Bischof&Gottschall aus Neuburg.

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