Neuburger Wissen national gefragt
Klimaschutz Die heimischen Heizungsspezialisten Bischof & Gottschall unterstützen das Bundesumweltministerium. Zehn Hausbesitzer können kostenlos dabei sein
Beherzt greift Gerd Bischof in den Sack mit Holzpellets und erklärt, wie die kleinen BiomasseWürmchen hergestellt werden: Regional erzeugte Sägespäne, etwas Stärke als Bindemittel und hoher Druck – das war’s. Was aussieht wie Tierfutter, hat einen hohen Heizwert und ist eine umweltfreundliche Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen. Allerdings eignet sich nicht jedes Gebäude für eine Biomasse-Heizanlage, weiß der Geschäftsführer der Heizungs- und Sanitärfirma Bischof&Gottschall aus Neuburg. Um herauszufinden, wann das der Fall ist, soll es in Zukunft eine Art „Schnelltest“geben. Als einziges Unternehmen aus dem Landkreis wurde Bischof&Gottschall von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums ausgewählt, diesen Test mitzuentwickeln.
Als er im Frühjahr von der Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima angeschrieben und auf die Ausschreibung für das Projekt aufmerksam gemacht wurde, konnte Gerd Bischof noch nicht wissen, dass er bald – zusammen mit bundesweit 39 anderen Unternehmen – unter der Leitung eines renommierten Fraunhofer-Instituts zusammenarbeiten würde. Zwar konnte er jahrelange Erfahrung mit Biomasse-Heizsyste- vorweisen, dennoch freute sich der Dozent der Handwerkskammer, als er von der Nominierung erfuhr.
Für Hauseigentümer von Wohngebäuden sind Heizungsbauer und Schornsteinfeger die wichtigsten Energieberater. Genau hier setzt das Projekt an. Für diese beiden Handwerksgruppen sollen im Kern zwei neue Dienstleistungen entwickelt werden. Zum einen sollen mit Heizungs-Checks die Handwerker Hauseigentümer dabei unterstützen, Heizungsanlagen auf Effizienz zu untersuchen und Wege zur Verbesserung der Energieeffizienz auf- zuzeigen. Und zum anderen sollen mit Pellets-Checks die Handwerker ein Instrument in die Hand bekommen, mit dessen Hilfe sie Gebäude systematisch auf die Eignung von Holzpellets und ähnlichen Biomasseprodukten für die Beheizung untersuchen können.
Oft stünden dem ganz praktische Gründe entgegen, erklärt Bischof. „Zum Beispiel, wenn das Pelletsfahrzeug keine Möglichkeit hat, den Brennstoff anzuliefern – etwa bei engen Zufahrtswegen.“Des Weiteren müsse die bestehende Abgasanlage kompatibel sein und ausreimen chend Lagerraum zur Verfügung stehen. Am Ende des Projekts soll es mittels eines einfachen Fragebogens möglich sein, Gebäuden ihre Eignung auf einer Farbskala zu attestieren: von Rot (überhaupt nicht geeignet) bis Grün (sehr gut geeignet). Für die Projektphase sucht Bischof noch Hauseigentümer, die ihr Gebäude kostenlos überprüfen lassen wollen (siehe unten).
Langfristig soll das Projekt der Bundesregierung helfen, CO2-Emissionen bei Gebäuden zu reduzieren und den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Holz voranzutreiben. Hauseigentümer sollen motiviert werden, sich mit dem Thema „Heizen mit modernen, zukunftsfähigen und regenerativen Energien“auseinanderzusetzen, um bei einer anstehenden Modernisierung gegebenenfalls solche Heizsysteme einzusetzen, teilt das Bundesumweltministerium mit. Der Einsatz nachwachsender Brennstoffe bei Heizungsmodernisierungen und im Neubau soll auf diese Weise angekurbelt werden. Ziel sei der nachhaltige Klimaschutz. O
Wer prüfen lassen will, ob sich sein Haus für Holzpellets eignet, kann sich bei Bischof&Gottschall telefo nisch unter Tel. 08431/645680 mel den. Der Pellets Check ist für die ersten 10 Kunden kostenlos.