Das „Salz in der Suppe“
Die Koblauchsrauke ist desinfizierend
Nicht nur in Wald und Wiesen, sondern auch in vielen Gärten wachsen sie: Wildkräuter. Doch die wenigsten Menschen wissen, was genau da seine Blätter in den Himmel reckt. Sie halten sie für Unkraut und rupfen sie aus. Viel zu schade, sagt Kräuterpädagogin Monika Kuttenreich. Die Neuburgerin stellt mittwochs jeweils ein Kraut vor. Heute: Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata).
Erkennungsmerkmale: an dem Knoblauchgeruch, den vielen weißen Blüten, im Sommer an den etwa 50 Zentimeter hohen, trockenen Stängeln, die bis zu fünf Zentimeter lange und sehr dünne Schoten tragen Wuchsort: an Hecken, Zäunen, Gebüsch- und Waldsäumen Inhaltsstoffe: Senfölglycosid Sinigrin, ätherische Öle, Saponin, Karotin, Mineralstoffe Eigenschaften: wundheilend, schleimlösend, desinfizierend, allgemeine Entschlackung bei Frühjahrskuren und blutreinigend Verwendete Teile: Blätter, Samen Anwendungen: Als „Salz in der Suppe“wurde Knoblauchsrauke vor allem von der ärmeren Bevölkerung im Mittelalter benutzt. Man schätzte den Geschmack auch zu gesalzenem Fisch und Hammelbraten. Geschmacklich ersetzt ein großer Zweig der Rauke eine halbe Knoblauchzehe. Das enthaltene ätherische Öl ist dem des Knoblauchs ähnlich, wird aber von Knoblauchallergikern sehr gut vertragen. Knoblauchsrauke ist eines der Frühlingskräuter, die Impulse für das ganze Jahr geben. Das Kraut gehört in eine Frühjahrskur zur Stärkung der Abwehrkräfte.
Rezepte: Knoblauchsrauken-Crêpes mit Wildgemüse oder Gemüsefüllung: 150 gr Mehl, 4 Eier, 60 gr Knoblauchsraukenblätter, 1/4 Liter Milch, 1/4 TL Salz, Butter zum Ausbacken. Für die Füllung (10 Crêpes): 40 Blätter Wildgemüse von Brennnessel, Giersch, Wiesenbärenklau oder Zucchini. Eine Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 100 gr geriebenen Gouda, 1/2 Zitrone. Eier mit Milch, Salz und klein geschnittenen Knoblauchsraukenblättern pürieren. Die Flüssigkeit mit Mehl verrühren, mit Salz abschmecken und eine halbe Stunde ausquellen lassen. In einer Pfanne etwa 10 Crêpes mit Butter ausbacken und warm stellen. Für die Füllung: Grobe Stängel der Blätter entfernen. Das gewaschene Wildgemüse tropfnass in wenig Fett zusammen mit fein gehackter Zwiebel und Knoblauch ca. 8 Minuten dünsten. Es sollte nicht zu weich sein. Anschließend mit Salz und Zitronensaft würzen. Käse über das heiße Gemüse streuen, etwas schmelzen lassen und in Crêpes füllen. Alternativ können Crêpes mit Zucchini gefüllt werden.
Knoblauchsrauken-Essig: Eine Flasche locker mit Stängeln, Blättern, Blütenknospen oder Wurzeln füllen, mit erstklassigem Wein oder Apfelessig auffüllen und ca. 3-4 Wochen ziehen lassen. Man muss das Pflanzgut nicht herausnehmen, es kann während des Verbrauchs bis zuletzt im Essig bleiben. Verdünnt ist dies ein gesundes Frühjahrsgetränk und ein sehr gutes Hautpflegemittel.
Die fein geschnittene Wurzel kann ebenfalls als Gewürz in Salate, Topfenspeisen oder Kartoffelgerichte kommen.