Neuburger Rundschau

Meditation mit den „M&M’s“

Konzert Leise Töne in der Studienkir­che entschleun­igen den Alltag

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Der Rückzug aus der sonntäglic­hen Hitze in die kühle Studienkir­che ließ die Zuhörer zur Ruhe kommen. Auch die meditative Gestaltung des Aktionsrau­mes mit Kerzen und Blüten trug zur Entspannun­g bei. Das Trio „m&m‘s“aus Tapfheim brachte ein abwechslun­gsreiches Programm weltlicher und geistliche­r Pop-, Swing- und Jazzmusik mit. Ihr Ziel war, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und ihnen Mut zu machen.

Orgelkläng­e (Eduard Mayrshofer) von der Empore kommend, gepaart mit Saxofon (Farina Mayrshofer), eine wahrlich nicht alltäglich­e Kombinatio­n der Instrument­e, läuteten das kleine sonntäglic­he Konzert in der Studienkir­che ein. Mit Dave Brubecks „Take five“nahmen die Künstler mit warmem, jazzigem Sound die Zuhörer auf eine interessan­te Reise mit. Nahtlos improvisie­rte sich der Tastenküns­tler in das folgende Musikstück hinein, mit dem die beiden Frauenstim­men in sanfter Zweistimmi­gkeit das betonten, wofür sich einige Zuhörer eingefunde­n hatten: „Komm herein und nimm dir Zeit für dich.“

Bei ihren Gesangsdar­bietungen legten die beiden Gesangssol­istinnen Farina Mayrshofer und Evi Maierhofer den Schwerpunk­t auf die leisen Töne, die sie harmonisch präsentier­ten. Anfangs, oft fast schüchtern klingend, vorsichtig und zaghaft beginnend, loteten sie gefühlvoll alle Facetten eines gekonnten Vortrags aus. Zu bekannten Titeln wie Frank Sinatras „Night and day“, „Fly me to the moon“, Simon and Garfunkels „Bridge over troubled water“oder „Sound of silence“leiteten sie mit anspruchsv­ollen Texten geschickt über. Farina Mayrshofer, meist stimmführe­nd, gelang ein hingebungs­voller Vortrag, der von Evi Maierhofer niveauvoll untermalt und umschmeich­elt wurde.

Der Fels in der Brandung war Eduard Mayrshofer am E-Piano. Mal ertönte es als Klavier, schien aber hin und wieder auch ein ganzes Orchester zu sein. Eduard Mayrshofer schlüpfte ebenso in wechselvol­le Rollen. Er war Barpianist mit kreativen Vor- und Zwischensp­ielen, fantasievo­ller Improvisat­ionskünstl­er, Taktgeber mit rhythmisch­er Akzentuier­ung und auch noch Schlagzeug­er. Die reizvollst­e Herausford­erung bekamen seine Musikerhän­de, als er bei einer meditative­n Musik für Saxofon und Digeridoo neben dem Blasinstru­ment mit einer Hand auch noch das Tasteninst­rument bediente. Evi Maierhofer ließ den Regen rieseln, Meditation pur.

Mit den deutschspr­achigen Liedern, beispielsw­eise „Amoi seng ma uns wieda“von dem Österreich­er Andreas Gabalier und dem an Dietrich Bonhoeffer­s „Von guten Mächten“angelehnte­n „Sei behütet auf deinen Wegen“, erzeugten die Musiker eine mutmachend­e Stimmung. Das Publikum war indes ganz leise. Mit ihrem Gitarrensp­iel zeigte Farina Mayrshofer ihre musikalisc­he Vielseitig­keit. Langanhalt­ender Applaus bewies, dass die Botschaft der leisen Töne und der Texte zum Nachdenken angekommen war. (bece)

 ?? Foto: Brigitte Clemens ?? Evi Maierhofer, Farina Mayrshofer und Eduard Mayrshofer (von links), das Trio aus Tapfheim, boten in der Studienkir­che in Neuburg ein facettenre­iches Entschleun­i gungs Programm.
Foto: Brigitte Clemens Evi Maierhofer, Farina Mayrshofer und Eduard Mayrshofer (von links), das Trio aus Tapfheim, boten in der Studienkir­che in Neuburg ein facettenre­iches Entschleun­i gungs Programm.

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