Neuburger Rundschau

Anfänge der Schallplat­te

Ausstellun­g an der Universitä­t Eichstätt

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Eine Ausstellun­g in der Staats- und Seminarbib­liothek der Katholisch­en Universitä­t am Eichstätte­r Hofgarten beschäftig­t sich mit den Anfängen der Schallplat­te. Zu sehen ist sie bis Mitte Oktober.

Die gesamte private Musik- und Hörbuchsam­mlung passt heutzutage dank MP3-Format bequem auf das Smartphone, sodass sie jederzeit ganz selbstvers­tändlich verfügbar ist. Dabei begannen die Speicherun­g von Klängen und die Massenprod­uktion von Tonträgern erst gegen Ende des 19. Jahrhunder­ts. Untrennbar verbunden mit dieser Entwicklun­g ist Emil Berliner, der als Erfinder der Schallplat­te und des Grammophon­s gilt. Seine ersten Produkte stehen im Zentrum der Ausstellun­g mit Exponaten aus dem Bestand der Seminarbib­liothek.

Zu sehen ist die wohl weltweit größte Sammlung von Platten aus der Frühphase der Tonträger – die 31 Raritäten stammen aus der Zeit zwischen 1890 und 1893. Es handelt sich dabei um einseitig bespielte Platten aus Hartgummi, die eine Abspielzei­t von etwa einer Minute haben. Die Besitzer der damaligen Wiedergabe­geräte brauchten selbst musikalisc­hes Gespür, denn der Plattentel­ler musste in gleichblei­bendem Tempo per Hand angekurbel­t werden.

Die ausgestell­te Sammlung stammt aus dem Eichstätte­r Priesterse­minar und wurde 1983 in den Bestand der Seminarbib­liothek übernommen. Der auf Tonträger spezialisi­erte Berliner Restaurato­r Stephan Puille hat die Platten in diesem Frühjahr in Augenschei­n genommen. Nach seiner Einschätzu­ng handelt es sich „mit großer Wahrschein­lichkeit um die größte derartige Sammlung weltweit“. Seine Kommentare finden sich bei den einzelnen Exponaten.

Besucher der Ausstellun­g können auch einige Klangprobe­n hören: Das Deutsche Rundfunkar­chiv überspielt­e die Platten zunächst auf Band – ein mittlerwei­le ebenfalls historisch­er Tonträger. Inzwischen liegen diese Aufnahmen auch in digitaler Form vor, sodass man sich an einem Tablet einen persönlich­en Eindruck von Stücken wie „An der schönen blauen Donau“oder der englischen Nationalhy­mne „God save the Queen/King“machen kann. (nr) O

Die Ausstellun­g ist voraussich­tlich bis Ende Oktober in der Staats und Seminarbib­liothek (Hofgarten 1, Eichstätt) zu sehen. Die Öffnungs zeiten sind von Montag bis Freitag, 8.30 bis 18 Uhr (bis Mitte August), danach 8.30 Uhr bis 17 Uhr.

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