Neuburger Rundschau

Die Mission ist erfüllt!

Fußball Relegation Untermaxfe­lds Trainer Luggi Müller besiegt mit seinem Team gestern Abend den TSV Firnhabera­u mit 1:0. Damit ist die Rückkehr in die Kreisliga perfekt. Für den Coach war es zudem eine besondere Seelen-Massage

- VON DIRK SING

Wer gestern Abend auch nur im Ansatz erahnen wollte, wie es um das Nervenkost­üm von Ludwig „Luggi“Müller während des Relegation­s-„Endspiels“gegen den TSV Firnhabera­u bestimmt war, der musste nach dem Schlusspfi­ff nur kurz in das Gesicht des Trainers der TSG Untermaxfe­ld blicken. Die abfallende Anspannung und pure Erleichter­ung war Müller nach dem hochverdie­nten 1:0-Erfolg vor rund 600 Zuschauern auf der Anlage des TSV Kühbach, der letztlich gleichbede­utend mit der sofortigen Rückkehr in die Kreisliga Ost ist, deutlich anzusehen.

„Ich kann in Worten gar nicht beschreibe­n, was in den zurücklieg­enden 90 Minuten in mir vorgegange­n ist. Es geht einfach nicht“, meinte der 43-Jährige fast schon entschuldi­gend – und lieferte die Gründe für diesen persönlich­en Nervenkrim­i gleich hinterher: „Es lag schon sehr viel Druck auf unseren Schultern. Aber meine Jungs haben das einfach sensatione­ll gemacht. Was gibt es denn Geileres, als mit seinem Heimatvere­in aufzusteig­en und auf diese Art und Weise sein Trainer-Engagement dort zu beenden?“. Zur Erinnerung: Nach der Trennung des bisherigen Übungsleit­ers Thomas Böld in der zweiten Saisonhälf­te war Müller, der bis dahin die zweite Mannschaft trainierte, kurzfristi­g bis zum Ende dieser Spielzeit eingesprun­gen. Nachdem seine „Mission Kreisliga-Aufstieg“nun erfüllt ist, macht Müller – wie vor einigen Wochen vermeldet – nun Platz für Wolfgang Rückel.

Dass dieser in der anstehende­n Punktrunde eine Kreisliga-Truppe unter seinen Fittichen hat, hatte sich diese mit ihren beiden Auftritten in der Relegation absolut verdient. Nur drei Tage nach dem 3:0-Erfolg im ersten Match gegen den SC Mühlried waren die Mösler im Duell mit dem TSV Firnhabera­u über die komplette Dauer gesehen die klar bessere Mannschaft. Zwar musste die TSG auch diesmal in der Anfangspha­se einen echten „Schreckmom­ent“überstehen, als sich Marco Scharbatke vor dem eigenen Strafraum einen haarsträub­enden Fehler erlaubte und den Ball für Markus Hubertus mustergült­ig auflegte. Doch glückliche­rweise traf der TSV-Angreifer bei seinem Alleingang nur das Außennetz (1.).

Je länger diese Partie im ersten Abschnitt jedoch dauerte, um so größer wurde die Untermaxfe­lder Überlegenh­eit. Einziges Manko in dieser Phase: Selbst beste Möglich- wie die von Michael Beck (7./31.), Thomas Edler (12.) oder André Ruf, als sich Firnhabera­us Schlussman­n Markus Langenwalt­er spendabel zeigte und dem TSG-Akteur einen bereits in Händen haltenden Ball vor die Füße servierte (37.), blieben ungenutzt. Erst in der 42. Minute war es dann soweit: Nach einer Veitinger-Flanke kam das Spielgerät über Umwege zu Torjäger Beck, der sich diese Chance nicht entgehen ließ – 1:0! Oder wie es der 25-Jährige nach der Partie selbst formuliert­e: „Das war mit Si- der bislang wichtigste Treffer in meiner Karriere.“

Mit dem knappen Vorsprung im Rücken zogen sich die Mösler nach Wiederbegi­nn deutlich zurück, machten die Räume in der eigenen Hälfte nun noch enger und lauerten auf Konter. Teil eins und zwei dieses Vorhabens wurde perfekt in die Tat umgesetzt – zumal auch dem TSV Firnhabera­u schlichtwe­g die Mittel fehlten, um das TSG-Abwehrboll­werk zu knacken. Lediglich in der 70. Minute wurde es – zumindest ansatzweis­e – vor dem Kaskeiten ten von Manuel Berger gefährlich. Aber auch bei dieser Aktion bekam der Schlussman­n keine Gelegenhei­t, sich auszuzeich­nen. Da seine Vorderleut­e jedoch die sich durchaus bietenden Konter-Gelegenhei­ten verstreich­en ließen, musste bis zum Abpfiff von Referee Benedikt Müller doch noch gezittert werden.

Als der 1:0-Erfolg dann gegen 20.20 Uhr endgültig besiegelt war, hatte die TSG Untermaxfe­ld gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen den Wiederaufs­tieg in die Kreisliga. Zum andecherhe­it ren einen „schwarzen Flecken“auf der Seele ihres Trainers beseitigt. „Ich habe in meiner gesamten Spielerkar­riere nur eine gelb-rote Karte bekommen. Das war im damals entscheide­nden dritten Relegation­sspiel mit der TSG, das wir durch ein Gegentor in der Verlängeru­ng verloren haben. Diese bittere Erinnerung ist ab sofort aus meinem Gedächtnis gelöscht“, so Müller.

TSG Untermaxfe­ld: Berger, Scharbatke, Kleber, Seissler, Irl, Man. Veitinger, Ruf, Mar. Veitinger (18. Fleury), Beck (62. Ko schig), Reiter, Edler (62. Karmann).

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Fotos (3): Roland Geier Es ist geschafft: Die TSG Untermaxfe­ld kehrt nach dem gestrigen 1:0 Erfolg gegen den TSV Firnhabera­u in die Kreisliga Ost zurück. Trainer Luggi Müller (Bild unten rechts, rechts) erweist sich – zumindest kurzzeitig – als „stiller Genießer“.
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