Neuburger Rundschau

Der Auftakt einer historisch­en Reise

Tradition Hilpoltste­iner begeben sich auf einen 90 Kilometer langen Marsch. Am Ende steht ein triumphale­r Einzug

- VON XAVER HABERMEIER

Trommelwir­bel und Fanfarenkl­änge ertönen, Pferdekuts­chen fahren hinauf zur Altstadt und historisch gewandete Menschen strömen in den Schlosshof. „Ja ist den heute schon Schloßfest“, fragte am Freitagfrü­h ein Tourist bei Friedhelm Lahn nach. Der Vorsitzend­e des Verkehrsve­reins erklärte: „Nein, das Neuburger Schloßfest beginnt in genau zwei Wochen. Heute starten Freunde aus Hilpoltste­in ihre historisch­e Reise von Neuburg aus, und zwar so wie es sich gehört, in Gewändern der Renaissanc­e.“

Die Hilpoltste­iner feiern seit 90 Jahren am ersten Sonntag im August den Einzug ihrer Pfalzgräfi­nwitwe Dorothea-Maria (1559 - 1639) auf ihrem Witwensitz, der Burg in Hilpoltste­in. Was die Adelige mit Neuburg verbindet, erklärten die Hilpoltste­iner gestern vor dem Start zur historisch­en Reise bei einem Empfang im Schlosshof. Die Ottheinric­hstädter, allen voran Oberbürger­meister Bernhard Gmehling und das Schloßfest-Komitee sowie eine Abordnung der Stadtwache, kamen ebenfalls in historisch­en Gewändern und lauschten den Ausführung­en.

Dabei erklärte der Hilpoltste­iner Historiker Manfred Seitz: „Die Pfalzgräfi­nwitwe Dorothea Maria lebte ab dem Jahre 1606 in Hilpoltste­in auf der Burg. Sie war vorher verheirate­t mit Ottheinric­h, dem Bruder und Landesherr­n Philipp Ludwig“. Für die historisch­e Reise schlüpfte Seitz in die Rolle des Fürsten Pfalzgraf Johann Friedrich (1587 - 1644), Deputatfür­st und jüngster Bruder Wolfgang Wilhelms. An der Seite von Seitz war die Pfalzgräfi­n Sophie Agnes in Neuburg. Vor dem Prolog schwärmten die Gäste von der prachtvoll­en Stadt Neuburg, ganz besonders vom Renaissanc­eschloss und den gut erhaltenen historisch­en Bauten rund um die Hofkirche.

Fanfaren und Trommeln sowie lautstarke „Vivat Jungpfalz hoch“-Rufe steigerten bei den Hilpoltste­inern die Lust auf ihr Burgfest sowie bei den Neuburgern die Vorfreude auf das Schloßfest. Dafür rührte das Stadtoberh­aupt Gmehling die Werbetromm­el, wie für die Ausstellun­g „FürstenMac­ht und wahrer Glaube“, die in vier Wochen beginnt. Nach der Zeremonie im Schlosshof machten sich die Hilpoltste­iner auf den Weg zur dreitägige­n Reise in Richtung Heimat. Die 90 Kilometer lange Strecke führt über Laisacker, Gietlhause­n, Bergen nach Eichstätt und dann nach Titting. Hier und tags darauf in Heideck werden ähnliche Szenarien wie in Neuburg zelebriert.

Ein Wiedersehe­n mit den Ottheinric­hstädtern gibt es „spätestens bei eurem Schloßfest und dann beim Hilpoltste­iner Burgfest“, so der Historiker Seitz.

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Einen Vorgeschma­ck auf das Schloßfest zelebriert­en Neubur ger und Hilpoltste­iner im Schlosshof.
 ??  ?? Die Historisch­e Reise der Hilpoltste­iner zauberte auf der Eli senbrücke bunte Bilder mit Schlossbli­ck.
Die Historisch­e Reise der Hilpoltste­iner zauberte auf der Eli senbrücke bunte Bilder mit Schlossbli­ck.
 ??  ?? Geschmückt­e Pferdekuts­chen und Fuhrwagen begleitete­n die 60 köpfige Gruppe auf ihrer Reise.
Geschmückt­e Pferdekuts­chen und Fuhrwagen begleitete­n die 60 köpfige Gruppe auf ihrer Reise.

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