Leinen los für den Kindergarten Geburtstag
Fest Vor 25 Jahren hat sich ein Wunsch von Lichtenauer Eltern erfüllt: Sie bekamen einen eigenen Kindergarten. Am 25. Juni wird das Jubiläum mit einem Piratenfest und einem Wiedersehen der ersten Kindergartenkinder gefeiert
Vor 25 Jahren war es soweit: Lichtenau bekam einen eigenen Kindergarten. Dieses besondere Jubiläum möchten die Verantwortlichen natürlich gebührend feiern. Am Sonntag, 25. Juni, steigt ab 14 Uhr ein großes Fest mit Kinderschminken, einem Luftballonwettbewerb und einer Aufführung der Kleinen. Diese werden sich passend zum Motto „Auf großer Fahrt“in Piratenkostüme werfen und Eltern und Großeltern eine Vorführung zeigen. Natürlich wird auch gegrillt und es gibt Kaffee und Kuchen.
Eine, die seit der ersten Stunde mit dabei ist, ist Leiterin Sabine Meyer. „Als es in Lichtenau noch keinen Kindergarten gab, habe ich schon die Lichtenauer Kinder in Weichering betreut“, erzählt sie. Doch die Situation war freilich nicht optimal, da es eben für die Lichtenauer Kinder keinen Kindergarten vor der Haustüre gab und die Kleinen teilweise mit dem Schulbus nach Weichering fahren mussten. So wurde der Wunsch der Eltern nach einem eigenen Kindergarten laut. Unter dem damals amtierenden Bürgermeister Otto Schmid fand die Gemeinde dann ein passendes Gebäude, das durchaus eine wechselvolle Geschichte hat, war es doch einst nicht nur Schulhaus und Notunterkunft, sondern zeitweise sogar Treffpunkt für die Hitlerjugend.
Das Haus wurde aufwendig saniert, bekam einen Anbau und konnte schließlich feierlich eröffnet werden. Damals hatte die Gemeinde bereits vorsorglich etwas größer geplant – für den Fall, dass eines Tages möglicherweise eine zweite Kindergartengruppe zustande kommt. Doch so viel Nachwuchs gab es bis heute nicht in Lichtenau, es blieb immer bei einer Gruppe. Im Jahr 1999 stand es sogar einmal richtig schlimm um die Einrichtung. „Lichtenauer Kindergarten vor dem Aus“lautete die Schlagzeile in der Zeitung, denn man fürchtete, aufgrund zu wenig Kinder den Kindergarten schließen zu müssen. „Da haben wir schon sehr geschwitzt“, erinnert sich Sabine Meyer. Zum Glück ging es aber weiter, die benötigte Mindestzahl an Kindern wurde erreicht – und heute werden hier 18 Buben und neun Mädchen betreut. Dazu kommt noch eine Handvoll Schulkinder, die nach Schulschluss vorbeikommen und dort beispielsweise ihre Hausaufgaben erledigen. In der „Kernzeit“– das heißt, wenn alle Kindergartenkinder da sind – stehen meist drei Mitarbeiterinnen für die Betreuung zur Verfügung. Unterstützung erhalten die Kindergärtnerinnen auch noch von Elfriede Kirschner und ihrem Mann, die gleich nebenan wohnen und ihnen als Helfer unter die Arme greifen. Und von „Kindergartenopa“Karl Schwärzli bekommen die Kinder auch regelmäßig Besuch, der ihnen Geschichten erzählt oder ihnen etwas vorzaubert. Schwärzli hat auch die Kindergartenfeste der vergangenen 25 Jahre gefilmt und wird die Aufnahmen bei der Jubiläumsfeier zeigen.
So ein großes Fest braucht natürlich auch viele helfende Hände. Umso erfreuter war Leiterin Sabine Meyer, dass viele Freiwillige ihre Hilfe angeboten haben, auch wenn sie nichts mehr mit dem Kindergarten zu tun haben, sich aber immer noch mit ihm verbunden fühlen. So kommt etwa ein ehemaliges Kindergartenkind, das heute eine junge Frau ist und schminkt die Kinder. Auch Eltern, deren Kinder längst aus dem Kindergartenalter heraus sind, backen Kuchen oder unterstützen anderweitig. Und die Feuerwehr kümmert sich um den Grill. „Ich freue mich sehr über dieses gute Miteinander und, dass so viele sich nach all den Jahren noch so stark mit dem Kindergarten verbunden fühlen“, sagt Meyer. Da sie schon so lange mit dabei ist, habe sie manchmal schon die Eltern ihrer heutigen Schützlinge betreut. Auch ihre allererste Gruppe aus dem Kindergarten hat sie zum großen Fest eingeladen. Mit ihnen zusammen möchte sie sich auf einem Erinnerungsfoto verewigen lassen. Und wer selbst sehen möchte, wie er oder sie als Kindergartenkind ausgesehen hat, hat am 25. Juni ebenfalls Gelegenheit. Dann können in der Fotoausstellung Gruppenbilder aus den vergangenen 25 Jahren bewundert werden.