Spektakel auf und neben dem Platz
Fußball Beim 22. G’rümplturnier des FC Illdorf feiern 56 Mannschaften eine große stimmungsvolle Party. Dabei kann der Veranstalter mit den „AWS-Stars“einen ganz besonderen Neuling begrüßen
Die anfängliche Enttäuschung war Awelker, Saleban, Omer oder auch Brhane deutlich anzumerken. Mit den AWS-Stars waren sie gleich bei ihrer ersten Teilnahme am 22. G’rümplturnier des FC Illdorf in der sogenannten „Gaudi-Konkurrenz“(ohne aktive Vereinsspieler) ohne eine Niederlage in den VorrundenPartien regelrecht ins Viertelfinale gestürmt. Dort wartete dann der 1. FC Goassmass auf die Kicker aus Eritrea, Somalia und Afghanistan, die auch dort ihrem Kontrahenten einen packenden Kampf lieferten. Nachdem in der regulären Spielzeit trotz bester Chancen für die AWSStars keine Tore gefallen waren, musste die Entscheidung über den Halbfinal-Einzug im Strafstoßschießen fallen – und dort hatte der 1. FC Goassmass mit 8:7 denkbar knapp die Nase vorne.
Dass es am Ende bei der „Premiere“nicht ganz für die Runde der letzten Vier reichte, war für Betreuer Martin Bauer freilich nur ein Nebenaspekt. Der Verantwortliche der AWO Neuburg, der dort in der Jugendhilfe tätig ist, konnte schon während des Turniers auf seine Schützlinge, die allesamt der sogenannten „AWS-Gruppe“(dort sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die innerhalb der AWO in Teilzeit betreut werden, beheimatet) angehören, angesichts ihres sportlichen, aber auch menschlich sympathischen Auftretens stolz sein. „Der Sport, in diesem Fall der Fußball, eignet sich ganz einfach hervorragend für die Integration“, weiß Bauer, der selbst nur wenige Meter vom Illdorfer Sportplatz entfernt wohnt und seine Truppe bereits im Frühjahr für diese Mammut-Veranstaltung anmeldete. Diese dankten es ihrem Betreuer mit viel Einsatz, Kampf um jeden Ball und einem breiten Strahlen in jedem der Gesichter.
Überhaupt stand bei den insgesamt 56 teilnehmenden Teams (aufgeteilt in fünf AH-, 26 Misch-, 19 Gaudi- und sechs Damen-Mannschaften) – zugleich das bislang größte Feld in der Historie des Illdorfer G’rümplturniers – neben dem durchaus vorhandenen sportlichen Ehrgeiz vor allem der Spaß an beiden Turniertagen deutlich im Vordergrund. Neben unzähligen Kickern aus der Region ließ sich unter anderem auch Simon Schmaus, der in der abgelaufenen Saison mit dem FC Ehekirchen noch in der Landesliga auf Tore- und Punktejagd ging, dieses Spektakel nicht entgehen. „Ich habe erst am Samstagmittag von meinem Schwager einen Anruf bekommen, ob ich nicht in seiner Truppe mitspielen würde“, berichtet Schmaus. Gesagt, ge- Fotos: disi tan. Seine spontane Zusage brauchte der 28-Jährige indes nicht zu bereuen. „Meine letzte Teilnahme bei diesem G’rümplturnier war vor fünf Jahren. Das war damals schon eine richtig geile Veranstaltung“, so Schmaus, der den FCI-Verantwortlichen noch ein weiteres dickes Kompliment machte: „Es ist wirklich beeindruckend, was der FC Illdorf diesbezüglich auf die Beine gestellt hat. Davor kann man nur den Hut ziehen.“Dass für seinen „Real Lloret C.F.“bereits im Halbfinale Endstation war (1:5 gegen den späteren Zweiten, SC Hüttn), konnte der Ehekirchener Torjäger freilich leicht verschmerzen. „Das Wichtigste ist, dass man bei einem solchen Turnier viele Bekannte trifft und gemeinsam ein bisschen feiern kann. Da ist das sportliche Abschneiden ehrlich gesagt eigentlich schon zweitrangig.“
Apropos sportliches Abschneiden: Bei den sogenannten MischMannschaften gelang den Schusseltalern in diesem Jahr der Hattrick, nachdem das Team aus Rennertshofen bereits 2015 und 2016 triumphiert hatte. In einem packenden Endspiel gegen den SC Hüttn (Echsheim) siegte man erst im Neunmeterschießen mit 3:2. Auch das Finale bei den Gaudi-Mannschaften musste im „Shootout“entschieden werden. Hier hatte der Bauwong Mauern das Glück auf seiner Seite und bezwang den Berti Trupp 3000 mit 3:1. Beim Damen-Turnier, das im Modus „Jeder gegen Jeden“durchgeführt wurde, jubelte schließlich der FC Tütühüpfer.
Nach zwei spannenden, stimmungsvollen, aber auch überaus anstrengenden Turniertagen konnte Chef-Organisator Stefan Riedlberger vom FC Illdorf ein rundum gelungenes Fazit ziehen. „Das Wetter war ideal, die Organisation hat gepasst, der Spaßfaktor war bei allen vorhanden und die Spiele sind allesamt sehr fair und vor allem verletzungsfrei abgelaufen. Was will man mehr?“, so Riedlberger. Einziges „Problem“: Vom Turnier selbst bekam der FCI-Verantwortliche kaum etwas zu sehen. „Nachdem die Teilnehmer mächtig hungrig und durstig waren, waren unsere ohnehin schon großzügig angelegten Vorräte schnell aufgebraucht. Daher war ich an den beiden Tagen vor allem als Chef-Einkäufer aktiv“, lacht Riedlberger. Eine Rolle, die er sicherlich auch im Jahr 2018 gerne wieder übernehmen wird – dann bereits bei der 23. Auflage des Illdorfer G’rümplturniers. I Zahlreiche Bilder vom 22. G’rümpltur nier des FC Illdorf gibt es unter