Neuburger Rundschau

Das Dilemma der Asylpoliti­k

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VON ULI BACHMEIER Menschen in ihren Heimatländ­ern vor Augen führt, der kann sich unschwer vorstellen, dass ein Funke Hoffnung ausreicht, um die Flucht in Richtung Europa anzutreten. Das Innenminis­terium kann zudem auf eine Vielzahl von Fällen verweisen, in denen getrickst wurde, um eine Duldung zu erhalten.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Staatsregi­erung nicht einmal im Ansatz eine Idee hat, wie sie dem wachsenden Fachkräfte­mangel in vielen Branchen begegnen will. Jeder, der hier arbeitet (und in die Rentenkass­e einzahlt), ist eine Bereicheru­ng für Wirtschaft und Staat. Schon deshalb sollte, wer integriert werden kann, auch integriert werden – und zwar allen voran diejenigen, die bereit sind, mit anzupacken. dung für drei Jahre Ausbildung und zwei Jahre Weiterbesc­häftigung – gebe es insbesonde­re für Afghanen. „Das ist ein einziger Kampf“, sagt Saalfrank. Und noch etwas komme dazu: In den einzelnen Ausländerb­ehörden würde das Recht zum Teil „völlig unterschie­dlich“ausgelegt.

Das sollte eigentlich nicht so sein, heißt es bei der Staatsregi­erung in München. Bayerns Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner sagt, der Beschluss sei „klar und unmissvers­tändlich“. Allerdings hätten die Ämter, die jeden Einzelfall zu prüfen haben, einen Ermessenss­pielraum. Auch im Innenminis­terium wird darauf verwiesen, dass pauschale Aussagen nicht möglich seien, sondern dass es in jedem Einzelfall besondere Umstände geben könne. Das Allerwicht­igste dabei sei schon aus Gründen der Sicherheit die Identitäts­feststellu­ng. Nur wer dabei mitwirke, erfülle diese Voraussetz­ung der „3+2-Regelung“.

Nach der Erfahrung der IHKProjekt­leiterin aber haben gerade junge Flüchtling­e aus Afghanista­n oft größte Schwierigk­eiten, ihre Identität zu klären. Wer zum Beispiel als Kind afghanisch­er Eltern in einem Flüchtling­slager außerhalb Afghanista­ns geboren sei, habe kaum Chancen, eine Geburtsurk­unde beibringen zu können. Die IHK helfe dabei, so gut es geht. Bei einzelnen Behörden würde dies aber nicht anerkannt. Für Steiger ist das schwer zu akzeptiere­n. Gerade die jungen Leute in dem schwäbisch­en Projekt bewiesen doch, dass sie „absolut vermittelb­ar und integrierb­ar“seien. Und die Unternehme­n stünden hinter ihnen.

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