„Ich bin, ich weiß nicht wer“
Premiere Das Junge Theater Ingolstadt bringt einen Kinderbuchklassiker auf die Bühne
Das kleine Ich-bin-ich ist ein Kinderbuchstar aus Zeiten, in denen die „Kids“noch nicht ständig „boah“und „mega“sagten. 1972 erschien das gleichnamige Buch von Mira Lobe und Susi Weigel, wurde bislang annähernd eine Million Mal verkauft und hat nicht nur Fassungen in zahlreichen Sprachen hervorgebracht – zuletzt eine dreisprachige Integrations-Version in DeutschArabisch-Farsi – sondern auch reichlich Ableger: Musik, Computerprogramm und Handyapp, Trickfilme und eben ein Theaterstück.
Das karierte, kurzbeinige Tier mit Hängeohren und Federschwanz und seine Suche nach der eigenen Identität sind heute noch supermodern und kommen beim Publikum an, wie jetzt die Produktion des Jungen Theaters (Regie: Linda Göllner) in der Werkstattbühne des Stadttheaters Ingolstadt beweist.
Auf der Bühne ist schon was los, als die Zuschauer noch ihre Plätze suchen. Hat der weiß gekleidete Wuschelkopf, der da einen Turm aus Kisten zusammenbaut und un- erklärlicherweise französisch daherplappert, etwa schon angefangen? Nachdem er seine Zuschauer neugierig genug gemacht hat, stellt sich heraus, welch ein versiertes Publikum er heute hat: Die Kinder können den Text des Klassikers, den ihre Eltern ihnen sicherlich schon dutzende Male vorgelesen haben, mühelos mitsprechen.
Benjamin Dami meistert das mit weitestgehender Texttreue, einfachem Puppenspiel und großem Körpereinsatz und mittels der verschieden großen Trick-Kisten (Ausstattung: Christina Huener). Die treiben die Selbstfindungssafari des kunterbunten Hasenkatzenhunds zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit zauberhaften, liebevoll eingebauten Spielideen voran. Am Ende weiß das kleine Tier, wie es heißt und vergisst nicht mehr, wer es ist: das kleine Ich-bin-ich.
Mit dem Stück für Kinder ab drei Jahren ist das Junge Theater in Kindergärten und an Schulen unterwegs. I