Neuburger Rundschau

Entschärfe­n fast 200 Bomben

Gefährlich­es Erbe aus dem Zweiten Weltkrieg

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Kampfmitte­lbeseitige­r haben im vergangene­n Jahr in Bayern mehr als 60 Tonnen Weltkriegs­munition entsorgt und fast 200 Bombenblin­dgänger entschärft. Der Freistaat habe dafür 2016 etwa 900000 Euro investiert, teilte das Innenminis­terium in München mit.

Auch mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden vor allem bei Bauarbeite­n noch immer Blindgänge­r gefunden. Das führt immer wieder zu Evakuierun­gen. Insgesamt gingen beim bayerische­n Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst 2016 mehr als 1100 Meldungen ein. Die größten Auswirkung­en hatte eine aus Augsburg: Etwa 54 000 Bürger mussten am ersten Weihnachts­tag 2016 ihre Häuser verlassen, weil in der Innenstadt ein gewaltiger Blindgänge­r gefunden worden war – es war die größte Evakuierun­g seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschlan­d. Mehr als vier Stunden lang benötigten die Spezialist­en, bis die 1,8 Tonnen schwere Fliegerbom­be entschärft war.

Experten schätzen, dass etwa zehn Prozent der abgeworfen­en Spreng- und Splitterbo­mben nicht detonierte­n. Grundstück­seigentüme­r und Bauherren seien deshalb dafür verantwort­lich, bei einem Verdacht auf Blindgänge­r rasch Fachuntern­ehmen mit der Suche zu beauftrage­n und bei einem Fund sofort die Polizei zu informiere­n, sagte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU).

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Foto: Wyszengrad An Weihnachte­n wurde in Augsburg eine riesige Bombe entschärft.

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