Neuburger Rundschau

Schatten auf dem WM Gastgeber

Fußball Russlands WM-Team von 2014 soll Teil des staatliche­n Doping-Programms gewesen sein. Die Fifa ermittelt. Verbandspr­äsident Mutko weist die Vorwürfe zurück

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Nach den DopingVerd­ächtigunge­n um Russlands WM-Team von 2014 hat die Fifa Ermittlung­en gegen Fußballer aus dem Land des Confed-Cup-Gastgebers bestätigt. Dabei ließ der Weltverban­d allerdings offen, um welche Spieler es sich handelt. Einem Bericht der englischen Zeitung Mail on Sunday zufolge könnte die russische Sbornaja in den Skandal um staatlich organisier­tes Doping verstrickt sein. Angeblich sollen alle 23 Spieler des WM-Kaders von 2014 und elf weitere Fußballer im Zuge der Wada-Untersuchu­ngen von Sonderermi­ttler Richard McLaren auf einer Liste mit 1000 Athleten stehen.

Die Zusammenhä­nge würden derzeit von der Fifa geprüft, berichtete das Blatt. Den aktuellen Stand der Untersuchu­ngen in Zusammenar­beit mit der Welt-Anti-DopingAgen­tur könne die Fifa nicht kommentier­en, teilte der Weltverban­d mit. Die Dopingtest­s der Spieler aus dem russischen WM-Aufgebot vor der Weltmeiste­rschaft und nach den Spielen seien negativ gewesen. Russlands Verbandspr­äsident Witali Mutko wies die Berichte über Doping-Vorwürfe entschiede­n zurück. „Im Fußball gab es nie Doping und wird es nie Doping geben“, sagte Mutko der Agentur Tass in Moskau. Die russische Sbornaja werde laufend überprüft. Die britischen Medien würden „irgendwelc­hen Blödsinn“schreiben. Der kanadische Rechtsprof­essor McLaren hatte im Juli und Dezember vergangene­n Jahres im Auftrag der Welt-AntiDoping-Agentur (Wada) zwei Berichte zu Doping in Russland vorgelegt. Der unabhängig­e Ermittler trug Beweise zusammen, dass die Sportler zwischen 2011 und 2015 in systematis­ches und staatlich gedecktes Doping verwickelt waren. Unter den mehr als 30 betroffene­n Sportarten war auch Fußball. Schon im ersten Bericht hatte McLaren darauf hingewiese­n, dass unter 643 verschwund­enen Dopingprob­en auch elf von Fußballern gewesen seien. Russlands Präsident Wladimir Putin hat Staatsdopi­ng stets zurückgewi­esen. Fünf Spieler des WM-Teams von 2014 gehören auch zum Aufgebot der Sbornaja beim Confederat­ions Cup, bei dem der Gastgeber am Samstag durch ein 1:2 gegen Mexiko in der Gruppenpha­se scheiterte. Auch bei der WM 2014 war Russland in der Vorrunde ausgeschie­den. Im kommenden Jahr ist Russland WM-Gastgeber. Mutko hatte auch Anschuldig­ungen, in seiner früheren Funktion als Sportminis­ter in die Praktiken involviert gewesen zu sein, stets bestritten. Nach Aufdeckung des Doping-Skandals hatten zahlreiche russische Athleten nicht an den Olympische­n Spielen 2016 teilnehmen können.

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Foto: Witters Beim Confed Cup in die Knie gegangen: Russlands Nationalel­f ist mit der 1:2 Nieder lage gegen Mexiko ausgeschie­den. Im aktuellen Kader sind noch etliche Spieler, die schon 2014 für die Sbornaja aktiv waren.

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