Kinder entdecken die Welt der Waben
Haus im Moos Am vierten Tag der Biene sind sich die Imker sicher: Es wird ein Spitzenhonig dieses Jahr
Im Haus im Moos Kleinhohenried drehte sich am Sonntag alles um die Biene. Der Kreisverband der Imker veranstaltete den vierten Bienentag mit Angeboten für Erwachsene und Kinder. Alexander Fischer und Kurt Blaser standen am Bienenstand der Umweltbildungsstätte und ließen die Besucher ins Innere eines Bienenvolks schauen. Dabei konnten die Besucher ganz nah an den Stock gehen, denn zum einen herrschte bei bedecktem Himmel nicht so viel Aktivität, zum andern beruhigte Alexander Fischer die Bienen mit einem Smoker. Die männlichen Drohnen kann man sogar in die Hand nehmen, demonstrierte Kurt Blaser, denn sie können nicht stechen.
Neben der Brutarbeit haben die Drohnen noch die Aufgabe, die Varroa-Milben an sich zu ziehen, damit die Honigbienen vor ihnen geschützt werden können. Die gefährliche Milbe hat viele Völker vernichtet, doch die Imker haben Gegenmaßnahmen ersonnen, die selektive Zucht ist eine davon.
Der Oberhausener Imker Anton Platzer kommt beim diesjährigen Honig ins Schwärmen. „Das wird ein Spitzenhonig“, freut er sich, nachdem der lange und kalte Winter doch eher schädlich für die Bienen war. Beim Schleudern in der Werkstatt dürfen die Kinder helfen, nach ein paar Umdrehungen fängt der goldene Honig an, an den Wänden der durchsichtigen Schleuder hinabzulaufen. Die Kinder warten schon auf die versprochenen Honigsemmeln.
In seinem Vortrag warnte der Wildlebensraumberater Dominik Fehringer, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen, davor, den Bienen zu wenig Lebensraum in der Landschaft einzuräumen. Gerade im August, wenn der Raps verblüht ist, „droht eine Trachtlücke“. Dann wäre es für Wild- und Honigbienen günstig, wenn die Kulturlandschaft „mehr Struktur“hätte. Darunter versteht man Landschaftsanteile mit Blühflächen, die nicht nur unterschiedliche Wuchshöhen für unterschiedliche Tiere anbieten, sondern auch zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Für Landwirte gäbe es einige Möglichkeiten, den Bienen zu helfen.
Das Einfachste sei, einen Streifen brach liegen zu lassen. Das Kulturlandschaftsprogramm B 48 und das „Greening“-Programm für Betriebe ab 15 ha Ackerland wären bezuschusste Maßnahmen. „Greening“ ist ein seit 2014 bestehender Maßnahmenkatalog, der in erster Linie ökologische und naturnahe Flächenbewirtschaftung fördert. Problematisch, so Dominik Fehringer, sei auch die Mulchmahd, die alles Leben kaputt mache. Besser sei es, Blühflächen zu mähen und noch besser sei es, zeitlich versetzt zu mähen, damit Rückzugsräume für Tiere erhalten bleiben.