Bombe ade, Kita ahoi!
Spatenstich Ein Bombenfund auf dem Grundstück des zukünftigen Kindergartens St. Peter drohte den Bauzeitplan platzen zu lassen. Inzwischen ist alles sicher, die Bauarbeiten können beginnen
Der Schreck war groß, als im Mai bei einer routinemäßigen Kampfmitteluntersuchung während der Bauarbeiten am neuen Kindergarten St. Peter in Neuburg Leitwerkteile von Splitterbomben gefunden wurden. Kampfmittelbeseitiger rückten an und stießen in 1,60 Metern Tiefe auf einen Blindgänger. Daraufhin mussten Kinder von ihren Eltern abgeholt, Straßen gesperrt, die Bombe abtransportiert und im Zeller Wald kontrolliert gesprengt werden. Nach aufwendigen Untersuchungen steht fest: Der restliche Boden ist „sauber“, die Gefahr gebannt, dem Kindergarten steht – beziehungsweise liegt – nichts mehr im Weg.
Der Fund der amerikanischen Splitterbombe des Typs Frag 20, gut 30 Zentimeter lang und zehn Kilogramm schwer, war nicht nur gefährlich, sondern auch ärgerlich. Drohte er doch den Bauzeitplan durcheinanderzuwirbeln. Denn um sicherzugehen, dass im Boden, auf dem später Kinder spielen sollen, keine zerstörerischen Altlasten schlummern, musste auf dem gesamten – 3000 Quadratmeter großen – Bauareal der Grund um einen Meter abgetragen werden.
wurde nichts, damit ist der Boden für das über 3 Millionen Euro teure Bauvorhaben bereitet. Erleichtert versammelten sich gestern zum offiziellen Spatenstich unter anderem Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Georg Gabriel vom Pfarramt der Pfarreiengemeinschaft, Stadtbaumeister Dieter Reichstein, Projektleiter Alexander Regler, die Architekten Herrle sowie die Kindergartenleiterin Katharina Fröhlich zum offiziellen Spatenstich. „Die Kinder spielen zwar noch Bombenbuddeln und Evakuieren“, erzählte Fröhlich, ansonsten gebe es keinerlei Nachwirkungen.
Auf dem Gelände hinter dem bestehenden Kindergarten soll ein fünfgruppiger Kindergarten mit Terrasse, Garten und knapp 1000 Quadratmetern Nutzfläche für insgesamt 125 Kinder entstehen. „Geplant ist ein moderner, lichtdurchfluteter und energiesparender Bau, der in der Bauweise an den neuen Kindergarten in Neuburg-West erinnert“, sagte Gmehling. Der Kindergarten sei die ideale Ergänzung zur neuen Schule am Schwalbanger und ein wichtiger Baustein im Betreuungsangebot Neuburgs. Mit 200 Kindergartenplätzen, die die Stadt in jüngster Vergangenheit geschafGefunden fen hat, „dürfte der Bedarf an Kindergartenplätzen für die nächsten Jahre gedeckt sein“, hofft der Oberbürgermeister.
Der geplante Eröffnungstermin am 1. September 2018 könne aller Voraussicht nach eingehalten werden, die etwa zweiwöchige Verzögerung und Mehrkosten von über 40 000 Euro durch den Bombenfund würden daran nichts ändern. Wer die Kosten übernimmt, ist noch Verhandlungssache zwischen Stadt und Kirche. Während sich die Regierung von Oberbayern mit 1,2 Millionen Euro an dem Projekt beteiligt, stellt die Kirche das Grundstück zur Verfügung und trägt die Kosten von rund 150000 Euro für die Inneneinrichtung. Ansonsten läuft der Bau auf Erbbaurechts-Basis und städtische Kosten, die Trägerschaft übernimmt die Pfarrkirchenstiftung St. Peter am Schwalbanger.
Dort, wo der bisherige Kindergarten steht, soll nach dem Wunsch der Kirche ein Sozialzentrum mit Mehrgenerationenpark entstehen. Dies könne Anlaufstelle etwa für Beratungsleistungen, Seelsorge oder die Suche nach einem Babysitter sein. Die Pläne diesbezüglich stünden allerdings noch am Anfang, betonte Gabriel vom Pfarramt.