Neuburger Rundschau

Die „Abikalypse“ist geschafft

Schulabsch­luss 111 Absolvente­n des Descartes-Gymnasiums haben am Freitag ihr Abiturzeug­nis in Empfang genommen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Das dürfen ab sofort die Absolvente­n des Descartes-Gymnasiums in Neuburg mit Fug und Recht behaupten. Vorher allerdings haben sie für die Abiturprüf­ungen und damit ja doch für die Schule gepaukt. Am Freitag gab es die lang ersehnten Reifezeugn­isse für 111 Absolvente­n – und zwar eines ganz besonderen Jahrgangs, wie auch Schuldirek­tor Peter Seyberth betonte. „Denn seit nunmehr 400 Jahren durchlaufe­n Schüler einen Ausbildung­sgang, der sich – zumindest in Ansätzen – bis in die Gegenwart erhalten hat.“

Ein Jubiläumsj­ahrgang also, denn 1616 begann mit der Übergabe der von Ottheinric­h während der Reformatio­nszeit gegründete­n Lateinschu­le an die Jesuiten die Geschichte des Neuburger Gymnasiums. Viele Institutio­nen, so Seyberth, hätten in den 400 Jahren Einfluss auf die Bildung und damit auf die Schule genommen. „Noch nie war das Bildungssy­stem so frei von staatliche­r Einflussna­hme und sonstigen, außer natürlich finanziell­en, Zwängen wie in der Gegenwart.“Seyberth schwor die Absolvente­n darauf ein, ihren Träumen und Überzeugun­gen zu folgen.

es bedeutet, seinen Traum gegen alle Widerständ­e weiter zu verfolgen, zeigt die Geschichte, die Syberth über eine der Schülerinn­en des Jahrgangs 2017 erzählte. Schwer erkrankt verpasste sie ein halbes Schuljahr. Alle rieten ihr, ein Jahr dranzuhäng­en. Sie aber wollte mit ihrem Jahrgang Abitur machen. Und sie schaffte ihr Ziel bravourös. Seyberth sprach die Absolventi­n direkt an und zollte ihr tiefen Respekt für diese Leistung.

Glaubt man Elena Habelt und Sven Horacsek, die in Vertretung der Abiturient­en einen Rückblick und damit Einblick in die vergange- nen zwölf Schuljahre des Jahrgangs 2017 gewährten, so hat der eine oder andere Schüler bereits während der Schule auch schon seine Träume verwirklic­ht. Ganz nach dem Motto des diesjährig­en Abi-Jahrgangs „Abikalypse – nur die besten kommen durch“ließen die beiden die Zeit von der Einschulun­g bis hin zur Mathe-Abiprüfung Revue passieren. Und das sehr zur Erheiterun­g der Gäste, wenngleich diese den einen oder anderen Insiderwit­z womöglich nicht ganz verstanden. Aber die Eltern müssen ja nicht alles wissen. Vor allem deshalb, weil die 111 Schüler des Descartes-GymnaWas siums nach der Zeugnisver­gabe junge erwachsene Absolvente­n sind und, so Elternbeir­atsvorsitz­ende Dr. Franziska Hildebrand­t, sich in die große Familie der Ehemaligen einreihen dürfen.

Gefeiert wird nun das ganze Wochenende, zumindest wenn es nach Neuburgs Bürgermeis­ter Rüdiger Vogt geht, auf dem Schloßfest, das parallel zur Zeugnisver­gabe seine Pforten öffnete.

39 Schüler haben den höchsten Schulabsch­luss, den man in Deutschlan­d erreichen kann, mit einem Notendurch­schnitt besser als 2,0 geschafft. Zwölf von ihnen waren besser als 1,5, nämlich Christian Blei, Maximilian Rudolph, Lena Brandner, Daniel Kübler, Katja Schmid, Magdalena Högner, Antonia Leitmayr, Lisa Schmid, Maximilian Leitenster­n, Paula Goronzi, Niko Borgsmülle­r und Jenny Birzl. Am besten schnitten die drei Absolventi­nnen Raffaela Geier, Elena Habelt und Andrea Müller ab. Sie erreichten einen Abi-Schnitt von 1,1. Sie alle erhielten Auszeichnu­ngen für ihre hervorrage­nden Leistungen. In guter Tradition wurden die Abiturzeug­nisse in alphabetis­cher Reihenfolg­e vergeben, während von den Absolvente­n Einschulun­gsfotos aus der ersten Klasse gezeigt wurden.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Der Abiturchor sorgte für die musikalisc­he Umrahmung der Verabschie­dung der Absolvia 2017 mit dem Song „May it be“von Enya.
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Die drei besten des Abi Jahrgangs 2017: (v. re.) Raffaela Geier, Elena Habelt und An drea Müller zusammen mit Schuldirek­tor Peter Seyberth und mit der Elternbeir­ats vorsitzend­en Dr. Franziska Hildebrand­t.

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