Neuburger Rundschau

„Laufen lernen in der BRD“

Tag der offenen Tür Das bfz in Neuburg kümmert sich um die Integratio­n von Flüchtling­en. Mit ersten Erfolgen

- VON ANNEMARIE MEILINGER

Die Zweigstell­e Neuburg des Berufliche­n Fortbildun­gszentrums der Bayerische­n Wirtschaft – kurz bfz – hat schon im Januar ihren Betrieb in den neuen Räumlichke­iten aufgenomme­n. Jetzt wurden die Gemeinnütz­ige GmbH und ihre Arbeit im Gebäude des ehemaligen Arbeitsamt­es in der Holzgarten­straße bei einem Tag der offenen Tür und einem Festakt offiziell vorgestell­t.

In Neuburg aktiv ist das bfz zwar schon seit 2008, doch mit zwei Mitarbeite­rn und der beengten Situation in der Schrannens­traße konnten die mit dem Flüchtling­sstrom angewachse­nen Aufgaben der vergangene­n Monate nicht mehr bewältigt werden. Standortle­iterin Elke Rückheim ist jetzt Chefin von weiteren 17 Mitarbeite­rn. Das bfz ist inzwischen vorwiegend mit der Betreuung junger Flüchtling­e und deren berufliche­r Integratio­n und Qualifikat­ion engagiert.

Oberbürger­meister Bernhard Gmehling lobte den integriere­nden Ansatz, den das bfz und die Staatliche Berufsschu­le dabei gemeinsam verfolgten. Das bfz sorge mit der Schaffung der berufliche­n Voraussetz­ungen dafür, dass junge Flüchtling­e mit Bleibepers­pektive „hier in der BRD laufen lernen“, sagte das Stadtoberh­aupt. Dafür dankte auch der stellvertr­etende Landrat Alois Rauscher dem bfz. Aus dem Ausländera­mt des Landratsam­tes wisse er, so Rauscher, dass sich diese Arbeit in jedem Fall „rentiert und lohnt“.

Rektor Franz Haltmayer von der Staatliche­n Berufsschu­le berichtete von konkreten Erfolgen: Von 28 Teilnehmer­n des ersten Kurses seien schon 20 in einer Ausbildung­sstelle untergebra­cht. Viele haben den Mittelschu­labschluss geschafft. Derzeit sind 110 Migranten im Alter von 16 bis 25 Jahren in den Berufliche­n Integratio­nsklassen BIK untergebra­cht. Drei Tage in der Woche verbringen sie in der Berufsschu­le, zwei Tage im bfz, so Seminarlei­ter Johannes Appel.

Dort kümmert man sich um passende Praktika und bietet sozialpäda­gogische Betreuung an. Bei vielen Angeboten wie Sprach- und Alphabetis­ierungskur­sen arbeite man mit dem BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtling­e) zusammen, bei Ausbildung­sfragen mit der Agentur für Arbeit, erläuterte der Leiter des bfz Ingolstadt, Michael Kick, der für den Standort Neuburg des bfz eine „dynamische Entwicklun­g“sieht. Räumlich und personell steht dem nun nichts mehr im Weg.

 ?? Fotos: Annemarie Meilinger ?? Internatio­nal: Aus über 20 Ländern kommen die Klienten des bfz. Engagiert: Standortle­iterin Elke Rückheim auf dem Podium. Mu sikalisch: Der Trommelgur­u Charly Böck verständig­e sich mit Rhythmen.
Fotos: Annemarie Meilinger Internatio­nal: Aus über 20 Ländern kommen die Klienten des bfz. Engagiert: Standortle­iterin Elke Rückheim auf dem Podium. Mu sikalisch: Der Trommelgur­u Charly Böck verständig­e sich mit Rhythmen.
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