Neuburger Rundschau

Modeste: Wechsel steht bevor

Transfer-Theater um Kölns Torjäger

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Erst schien alles perfekt, dann galt der Rekord-Transfer als geplatzt, nun steht er doch vor dem Abschluss: Im grotesken WechselThe­ater um Torjäger Anthony Modeste gibt es die nächste Wende. Der Franzose wird den 1. FC Köln nun aller Voraussich­t nach doch in Richtung China verlassen.

Laut Bild kassiert der FC Köln von Tianjin Quanjian 35,7 Millionen Euro. Trotz der fünf Millionen Euro, die die Kölner an Modestes vorherigen Verein 1899 Hoffenheim abgeben müssen, ist dies der mit Abstand höchste Transferer­lös der Vereinsges­chichte. Bisher waren die 13 Millionen des FC Arsenal 2013 für Lukas Podolski als Rekordeinn­ahme notiert.

„Fakt ist: Es ist noch nichts unterschri­eben. Es gibt noch keine Einigung, es könnte aber in die Richtung gehen“, bestätigte Sportchef Jörg Schmadtke der Internetze­itung „Geissblog.Koeln“am Freitag und sagte über die Verhandlun­gspartner aus Asien: „Es scheint so, als dass sie sich dorthin bewegen, wo es für uns akzeptabel wäre.“

Zuvor hatte die Bild berichtet, dass Modeste einen Vertrag in China unterschri­eben hätte. Zu klären seien nur noch Details. Dass Modeste am Wochenende medienwirk­sam seine große Liebe zum Verein ausdrückte, stellte sich als bloßes Lippenbeke­nntnis heraus. Die rund 2000 Fans hatten den Publikumsl­iebling daraufhin beim Trainingsa­uftakt am Montag ausgelasse­n gefeiert, unter anderem durch ständiges Singen des ihm gewidmeten Fansongs. Auch am Freitag trainierte der 29-Jährige noch am Geißbockhe­im. Modeste hatte die Kölner in der vergangene­n Saison mit 25 Bundesliga-Treffern zur ersten Europacup-Teilnahme nach 25 Jahren geschossen.

Als Michael Gregoritsc­h zum letzten Mal dienstlich in der WWKArena zu tun hatte, da wusste er ziemlich schnell, dass er an diesem Nachmittag lieber in Hamburg geblieben wäre. „Wir haben drei Sekunden nach dem Anpfiff einfach den Ball verschenkt. Da war mir klar, wir wollten ihn an diesem Nachmittag überhaupt nicht“, erinnert sich der Österreich­er an den 30. April zurück. 90 Minuten später hatte der HSV am viertletzt­en Spieltag mit 0:4 verloren. „Für Augsburg war das ein Wachrüttle­r, aber für uns auch. Ich bin froh, dass es beide geschafft haben“, sagt er zehn Wochen später. Beide Vereine verloren danach kein Spiel mehr und sicherten sich die Klasse.

Gregoritsc­h sitzt im Rosenpavil­lon im Vier-Sterne-Hotel Garberhof in Mals. Dort in Südtirol hat der FCA sein Trainingsl­ager aufgeschla­gen. Am vergangene­n Dienstag, einen Tag vor der Abreise, gab der Bundesligi­st die Verpflicht­ung von Gregoritsc­h und die von Sergio Córdova, dem 19-jährigen Außenstürm­er aus Venezuela, bekannt.

Während der frisch gebackene U20-Vizeweltme­ister aus Caracas langsam aufgebaut werden soll, ist für den 23-jährigen Österreich­er eine tragende Rolle im zentralen Mittelfeld vorgesehen. Bisher hatte Stefan Reuter, der Geschäftsf­ührer Sport, immer lange gewartet, um Spieler zu holen. Diesmal sind schon im Trainingsl­ager fünf Neue mit dabei. Bis auf Talent Córdova haben alle anderen den persönlich­en Anspruch, sich einen Stammplatz zu sichern. Torhüter Fabian Giefer (Schalke 04), der defensive Mittelfeld­spieler Rani Khedira (RB Leipzig), Außenbahns­pieler Marcel Heller (SV Darmstadt 98) und eben Gregoritsc­h. Gut möglich, dass der ein oder andere weitere Neuzugang noch dazukommt. Allerdings muss Reuter jetzt erst einmal den Kader verkleiner­n. Dem FCA steht nur ein Spielfeld zur Verfügung und in Mals stehen 41 Spieler auf dem Platz. Bundesliga­rekord.

Mit den frühen Transfers hat Reuter aber auch ein klares Zeichen gesetzt: So eine Saison wie die vergangene braucht er nicht mehr. Ähnlich geht es Gregoritsc­h. Der FCA will nicht mehr bis zum letzten

Aus dem FCATrainin­gslager berichtet Robert Götz

 ??  ?? Michael Gregoritsc­h (oben, vorne) und Martin Hinteregge­r (hinten) kennen sich be reits aus der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. Sergio Córdova (unten) musste sich beim obligatori­schen Laktattest ins Ohr piksen lassen.
Michael Gregoritsc­h (oben, vorne) und Martin Hinteregge­r (hinten) kennen sich be reits aus der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. Sergio Córdova (unten) musste sich beim obligatori­schen Laktattest ins Ohr piksen lassen.
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Anthony Modeste
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