Lärchenholz ist eine Frage der Ästhetik
Kreisräte diskutieren über Realschulneubau
Noch wiegen sich auf dem Acker am Kreuter Weg Getreideähren im Wind, wo bald schon Bagger rollen. Läuft alles nach Plan, beginnen dort im Herbst die Vorarbeiten für den Neubau der Paul-WinterRealschule. Spatenstich soll im Frühjahr 2018 sein, bezugsfertig wird die neue Schule im September 2019 sein. Der Bau- und Vergabeausschuss des Kreistags beschäftigte sich derweil in seiner Sitzung am Donnerstag mit der Fassade des Gebäudekomplexes.
Die Planer haben im Entwurf eine Außenhülle aus Lärchenholz stehen. Der natürliche Rohstoff soll der flächigen Gebäudekubatur, immerhin werden 13000 Quadratmeter überbaut, individuellen Charakter verleihen, erläuterte Projektleiter Max Knöferl den Kreisräten die Intention der Architekten. Doch die Holzfassade fand nicht ungeteilte Zustimmung im Gremium. „Nach wenigen Jahren schaut das Grau unfreundlich und abgrundtief hässlich aus“, störte sich Klaus Brems (FW) an der Patina, die Lärchenholz im Lauf der Zeit annimmt. Parteikollege Heinrich Seißler drückt sich weniger drastisch aus, riet aber dazu, „nicht alles aus Holz zu machen“. Reinhardt Reißner (CSU) hatte gar ein Stück seines Gartenzauns mitgebracht, um zu veranschaulichen, wie unbehandeltes Lärchenholz nachdunkelt. Landrat Roland Weigert (FW) sah darin allerdings einen gewissen Reiz, Seminarförster Alfred Hornung (CSU) bezeichnete die Wahl als „reine Geschmackssache“und empfahl, auch über günstigere und vor Ort nachwachsende Holzarten wie die Fichte nachzudenken. Wieder andere Stimmen rieten zu einer herkömmlichen Putzfassade, in der nächsten Sitzung soll der Ausschuss darüber abstimmen.
Derweil sorgte sich Ingenieur Knöferl um den Zeitplan. „Der Puffer ist weg“, kommentierte er den Fakt, dass die Verabschiedung des Bebauungsplanes auf sich warten lässt. Doch noch sei die Verzögerung zu verschmerzen. Am 25. Juli soll der Neuburger Stadtrat nun den Beschluss fassen, danach können die ersten Aufträge vergeben werden.
In Neuburg West baut der Landkreis bis Schuljahresbeginn 2019 auf einem 4,7 Hektar großen Gelände für 35,5 Millionen Euro eine neue, hochmoderne Schule. (nel)