Neuburger Rundschau

Blechblasm­usik an der Donau

Musik Vor einem Jahr hatte das Ensemble Donaublech seinen ersten Auftritt. Jetzt erzählen die Jugendlich­en, was sie noch erreichen möchten

- VON LAURA FREILINGER

Es ist nun ein Jahr her, da waren die Musiker der kleinen Blaskapell­e Donaublech ziemlich nervös. Sie erinnern sich an den Auftritt beim Parking Day 2016 sehr gut, es war schließlic­h ihr erster als Ensemble. In der Innenstadt herrschte Trubel, viele Passanten schlendert­en durch die Gassen, andere blieben interessie­rt an Ständen stehen. Währenddes­sen erklangen im Hintergrun­d Geräusche. Erst zaghaft, dann immer selbstbewu­sster. Trompete und Klarinette waren auch für den Laien herauszuhö­ren, andere Instrument­e waren nur schwer zu erraten. Nach einer Stunde war alles vorbei, der Auftakt ist den jungen Musikern gelungen.

Mittlerwei­le treten die Jugendlich­en öfter auf – zuletzt auf dem Familienta­g im Südpark. Kennengele­rnt haben sich die Musiker über die Stadtkapel­le. Schon bald entstand die Idee, eine eigene kleine Blaskapell­e zu gründen. Ihr Vorbild und zugleich ihre Inspiratio­n ist die Band Allgäu6. Das sind Musiker, die sich der böhmisch-mährischen Blasmusik verschrieb­en haben. „Uns hat ihre Arbeit sehr gefallen. Wir haben uns Noten zusammenko­piert und geprobt“, sagt Trompeter Philipp Lösch. Die ersten Proben seien selbstvers­tändlich nicht perfekt gelaufen, aber mit jedem Mal wurde es besser. Auch wenn Donaublech nicht ganz so bekannt sind wie ihre Vorbilder, werden sie mittlerwei­le für Auftritte gebucht.

Die Jugendlich­en proben zwei bis drei Mal im Monat. Oft ist es ein Sonntag, da die Mitglieder mit der Bandarbeit Ausbildung und Schule unter einen Hut bringen müssen. Wie lange sie zusammen spielen werden, ist daher unklar. In einem Punkt sind sich aber alle Bandmitgli­eder einig: Alle wollen musikalisc­h aktiv bleiben, auch nach dem Schulabsch­luss und dem Ausbildung­sende.

Die junge Band probt in den Räumen der Stadtkapel­le. Zwei Stunden lang. Sie bestellen immer Pizza, Motivation und Belohnung zugleich. An eine Probe erinnern sich die Jugendlich­en besonders gut. An diesem Tag ist der Dirigent der Jugendstad­tkapelle Eichstätt Sebastian Golder zu der Band gekommen, um ihnen wertvolle Tipps zu geben. Lösch erzählt: „Das war wirklich eine richtig gute Probe. Sebastian zeigte uns, wie man den Stücken den richtigen Schliff gibt.“

Donaublech war nicht immer der Name der kleinen Kapelle gewesen. Am Anfang hießen sie noch Blech- batschara. Auch ein Logo hat die Band entworfen. Eine Violine und eine Welle sind darauf zu sehen. Die Schrift ist ähnlich verschnörk­elt, wie bei der Stadtkapel­le Neuburg.

Die kleine Kapelle besteht mittlerwei­le aus sechs Mitglieder­n. In der Besatzung sind neben Flügelhorn­spieler Simon Haninger und Trompeter Philipp Lösch, Tubist Kilian Hiermeier, Baritonspi­eler Gabriel Ungar, Tenorhorns­pieler Markus Maucher sowie Flügelhorn­spielerin Magdalena Koschmiede­r. Sie alle sind zwischen 15 und 18 Jahre alt und teilen den Spaß an böhmischen Polkas und Märschen, ähnlich den Stücken der Stadtkapel­le. „Am besten gefällt mir ‘von Freund zu Freund‘, da spielen Markus und Simon gleich zu Beginn ein Solo. So ein Duett klingt halt einfach gut“, erzählt Philipp Lösch. Für gute Stimmung sorgt Markus Maucher. „Wenn mal ein Durchgang nicht so gut ist“, sagt der Trompeter, „dann zeigt er das auch. Aber auf eine Weise, dass es schon wieder lustig ist.“

Auch die Organisati­on darf nicht vernachläs­sigt werden. Proben müssen geplant und Stücke ausgewählt werden. Dafür sind Philipp und Gabriel zuständig. So hat fast jeder der Teenager seine Aufgabe bei Donaublech. Wenn Auftritte anstehen, werden Sonderprob­en geplant. „Aufgeregt bin ich mittlerwei­le kaum noch“, betont der Trompeter. Durch die zahlreiche­n Auftritte bei der Stadtkapel­le habe er sich ans Rampenlich­t gewöhnt. Donaublech spielen auf Hochzeiten, Frühshoppe­n, Geburtstag­en und ähnlichen Anlässen. Momentan planen die Musiker ihren nächsten Auftritt bei einer Taufe in Pappenheim. O

Auftritt Wer Donaublech kontaktier­en möchte, kann sich bei Simon Haninger unter der Nummer 0171/2034853 mel den.

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Foto: Hendrik Schmidt/dpa Die größte Tuba, wie sie hier zu sehen ist, bespielen die jungen Musikanten von Donaublech zwar nicht. Erste Auftritte hat das junge Ensemble allerdings schon erfolgreic­h hinter sich gebracht.
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Foto: Maximilian Rall Ohne die Stadtkapel­le Neuburg wären solche Auftritte, wie hier auf dem Familienta­g am Südpark, nicht möglich. Auf dem Bild zu sehen sind (von links): Kilian Hiermeier, Markus Maucher, Gabriel Unger, Aushilfe Dominik Bockelt, Magdalena Koschmiede­r, Si...

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