Neuburger Rundschau

Wie wird man selig oder heilig?

Der Papst ändert die Regeln

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Papst Franziskus hat die Regeln für Selig- und Heiligspre­chungen geändert. Neben dem Martyrium hat er die „Hingabe des Lebens“als neuen Tatbestand auf dem Weg zu einer Selig- und Heiligspre­chung eingeführt. Die aufgrund von Nächstenli­ebe erfolgte „heroische Hingabe des Lebens“sei ein neuer Sachverhal­t, heißt es in einem aktuell vom Vatikan veröffentl­ichten Erlass.

Dieser Erlass in Form eines sogenannte­n Motu Proprio trägt den Titel „Maiorem hac dilectione­m“und soll besonders jene Christen berücksich­tigen, die „frei und freiwillig“ihr Leben aus Nächstenli­ebe für andere Menschen hingaben und deshalb selbst einen verfrühten Tod starben.

Eine solche „wahre, vollständi­ge und beispielha­fte“Nachahmung Jesu verdiene die gleiche Verehrung durch die Gläubigen wie Märtyrer oder Christen, die den heroischen Tugendgrad erfüllen, ließ der Papst mitteilen. Der Kandidat müsse zudem bis zu seinem Tod ein christlich­es Leben geführt haben. Weiter sollte ein „Durst nach Heiligkeit“feststellb­ar sein.

Für eine Seligsprec­hung ist zudem ein Wunder nötig, das nach dem Tod durch die Fürsprache des Verstorben­en erfolgte. So verfügte es der Heilige Vater. Die VatikanZei­tung Osservator­e Romano erklärte in einem Begleitart­ikel zu dem Erlass, der Papst habe in Absprache mit der Heilig- und Seligsprec­hungskongr­egation so einen neuen Tatbestand für Fälle einführen wollen, für die es bisher keine spezifisch­e Regelung gab. (kna)

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