Gold für das Ehrenamt
Auszeichnung Der Landkreis feiert die Bürger, die sich unermüdlich für die Allgemeinheit einsetzen
Sie löschen Brände, helfen bei Unfällen, unterstützen Senioren oder begleiten Sterbende. Sie trainieren Kinder im Sportverein oder geben Lebensmittel an Hilfsbedürftige aus. Und sie begleiten Asylsuchende. Für Menschen, die unentgeltlich anderen helfen, gibt es viele Betätigungsfelder. Am Montagabend gab es für die unermüdlichen Stützen der Gesellschaft ein Dankeschön des Landrats und eine Ehrenamtskarte – für viele in Blau, für manche in Gold.
2011 führte der Landkreis als einer der ersten in Bayern diese Ehrenamtskarte ein. „Seither konnten wir über 2500 ausgeben“, freute sich Landrat Roland Weigert, der die neuen Inhaber der blauen und goldenen Ehrenamtskarten zur Feier im Audi driving experience center Neuburg begrüßte. „Das ist eine ganz besondere Veranstaltung mit ganz besonderen Gästen“, betonte Weigert: „Ich hoffe, dass Sie viele Nachahmer finden.“Weigert nutzte die Feier, um sich für den außergewöhnlichen Einsatz der Geehrten zu bedanken. Schließlich bekommt eine Ehrenamtskarte nicht jeder.
Die blaue Ehrenamtskarte ist drei Jahre gültig und wird an Menschen verliehen, die sich durchschnittlich fünf Stunden pro Woche und mindestens 250 Stunden im Jahr unentgeltlich engagieren, mindestens seit zwei Jahren im bürgerschaftlichen Engagement tätig, Inhaber einer Jugendleitercard sind oder aber aktiv und ausgebildet in der Feuerwehr oder als Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und Rettungsdienst mit abgeschlossener Grundausbildung tätig sind.
Die goldene Ehrenamtskarte ist unbegrenzt gültig und für Inhaber des Ehrenzeichens des Ministerpräsidenten, für Feuerwehrdienstleistende und Einsatzkräfte im Rettungsdienst und in sonstigen Einhei- ten des Katastrophenschutzes, die eine Dienstzeitauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz erhalten haben, und für Ehrenamtliche, die nachweislich mindestens 25 Jahre mindesten fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr tätig waren. Auf die Inhaber der Karte warten, wie der Landrat betonte, zahlreiche Vergünstigungen: „Ich möchte mich bei den Partnern bedanken, die über die Ehrenamtskarte den Menschen Vergünstigungen zukommen lassen, die mit ihrem bürgerlichen Engagement Eckpfeiler einer funktionierenden Sozialordnung sind.“Der Freistaat habe das Ehrenamt zu Recht in der Verfassung verankert, so Weigert. „Durch Zusammenarbeit entsteht Zusammenhalt. Und mir ist sehr bewusst, dass Ihre ehrenamtliche Tätigkeit nicht selten Ihr Privatleben tangiert.“Umso wichtiger sei die Ehrenamtskarte.
Im März hatte der bayerische Ministerpräsident Menschen aus dem Landkreis mit dem Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet. Bernhard Zeitler aus Rohrenfels war damals verhindert gewesen. Nun erhielt er die Auszeichnung aus den Händen des Landrats und seines Bürgermeisters Wigbert Kramer. Zeitler stand 16 Jahre lang dem Gartenbauverein Rohrenfels vor. „Sie waren nicht nur Vereinsvorsitzender, Sie waren Motor unzähliger Pflanzaktionen und haben so das Erscheinungsbild ihrer Gemeinde mitgestaltet und geprägt“, lobte der Landrat den Rohrenfelser. Weigert hofft auf Nachahmung und, dass er noch viele Ehrenamtskarten ausgeben darf. „Denn wir brauchen das Ehrenamt. Ohne diese Menschen hätten wir die Ströme der Asylsuchenden nicht bewältigen können. Sie waren da und haben an allen Ecken und Enden geholfen, als sie gebraucht wurden.“