Neuburger Rundschau

Wolfgang Sailer behält den Durchblick

Schach Am Rande des Neuburger Schloßfest­es wurde das kurfürstli­che Turnier ausgetrage­n, das jede Menge Spannung bot

- VON GÜNTER LÖCHEL

Während auf der einen Seite Rossrennen und auf der anderen Katapult-Schießen veranstalt­et wurden, kämpften mittendrin die Schachspie­ler um kleine Stellungsv­orteile, die über Sieg oder Niederlage entscheide­n sollten.

Wahrend des Schloßfest­s wurde das kurfürstli­che Schachturn­ier ausgetrage­n. Los ging es mit dem Achtelfina­le. Bei diesem Spielsyste­m tritt die obere gesetzte Hälfte gegen die untere an. Es gab keine Überraschu­ngen und alle Favoriten setzten sich durch. Im Viertelfin­ale wurden die Spiele schon enger. Es traf der Schachstra­tege des diesjährig­en Schloßfest­es, Wolfgang Sailer, auf den Turnierdir­ektor Günter Löchel. In einer von Abtausch geprägten Spielanlag­e kam es bis zum Bauernends­piel, in dem sich Sailer durchsetzt­e. Christian Liesecke besiegte in einem dramatisch­en Zeitnotdue­ll Bernd Schmidt und erreichte damit ebenfalls das Halbfinale. Nico Santiago, der Finalist des ersten Turnieres vor zwei Jahren, bekam es mit Juan Manuel Vaccaroni zu tun. Dieser opferte im Wolgagambi­t einen Bauern und bekam eine sehr starke Druckstell­ung auf das Brett. Nach einem taktischen Gerangel eroberte er einen Bauern nach dem anderen und gewann souverän. Spannung kam auch im Duell zwischen Lars Heppert und Zoltan Danyi auf. Heppert ging in einer englischen Verteidigu­ng gewohnt positionel­l vor und erdrückte seinen Gegner im Bauernstur­m am Königsflüg­el.

Das erste Halbfinale kam zwischen Sailer und Heppert zustande, wobei dieses bereits in der Eröffnung für Sailer entschiede­n und in einen Sieg verwandelt wurde. Schon offener war es in der zweiten Begegnung zwischen Vaccaroni und Liesecke, der sich mit den schwarzen Steinen in der sizilianis­chen Verteidigu­ng einigelte und eine gute Stellung erreichte. In beiderseit­iger Zeitnot entschied das Fähnchen der Uhr für Vaccaroni. Im Anschluss verlor Liesecke im Spiel um den dritten Platz gegen Heppert.

Im Finale standen sich nun Vaccaroni und Sailer gegenüber. Es entstand eine Stellung aus der Russischen Partie, die von Vaccaroni meisterhaf­t behandelt wurde. Sailer befand sich fast durchgehen­d in der Defensive und konnte nur auf viele Drohungen reagieren. Die komplizier­ten Stellungen kosteten beiden Kontrahent­en sehr viel Zeit. Mit nur noch Sekunden auf der Uhr kam es wiederum zum Bauernends­piel. Beide Fähnchen fielen und die Partie musste als Unentschie­den gewertet werden. Damit stand Sailer als Sieger des zweiten kurfürstli­chen Schachturn­ieres fest.

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Foto: Löchel Lieferten sich spannende Schachduel­le: (Von links) Christian Liesecke (4. Platz), Lars Heppert (3. Platz), Wolfgang Sailer (1. Platz) und Juan Vaccaroni (2. Platz).

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