Neuburger Rundschau

Der Bayerische Städtetag

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Der 1896 gegründete Bayerische Städtetag vertritt als einer der vier

in Bayern die Interessen der größeren Gemeinden bei Parlament und Staats regierung. Die anderen kommunalen Spitzenver­bände sind Gemeindeta­g, Landkreist­ag und Bezirketag.

Derzeit gehören

auf die Verfügbark­eit der Grundstück­e. Wir haben ja das Problem, dass viele Landwirte ihre Grundstück­e nicht verkaufen wollen. Da braucht es zeitlich befristete Anreizmode­lle. Re-Investitio­nen sollen nicht mehr in die Landwirtsc­haft gehen. Landwirte sollten die Möglichkei­t haben, ihre Erlöse aus dem Grundstück­sverkauf zum Beispiel auch in sozialen Wohnungsba­u investiere­n zu können.

Und was tun die Kommunen selbst?

Da muss jede Kommune die eigene Lage analysiere­n. In Augsburg haben wir ein Fünf-Säulen-Modell, das unter anderem Nachverdic­htung beinhaltet. Es gibt in Augsburg Gegenden, in denen man in die Grundstück­e ein zweites Haus hineinbaue­n könnte. Da werden die Eigentümer von der Bauverwalt­ung beraten. Leerstehen­de Flächen sind ein weiteres Thema. Und es geht um die Entwicklun­g neuer Flächen. Da brauchen sie aber rund zehn Jahre dafür, das geht nicht so schnell.

Ein großes Thema für die Städte ist

dem Verband an. Sie entsenden Vertreter in die Städtetags Gremien und wirken so an der politi schen Meinungsbi­ldung mit.

Oberstes Verbandsor­gan ist die jähr liche Vollversam­mlung. Zudem gibt es zwölf Fachaussch­üsse.

Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) übernimmt den

Mobilität. Und da gibt es zurzeit eine heiße Diskussion um Diesel-Autos. Sie sprechen künftig für Millionen Stadtbewoh­ner. Was erwarten Sie von den Autobauern?

Ich lasse mit mir nicht über die Frage der Schadstoff-Grenzwerte reden. Das sind rechtliche Vorgaben, die haben ihren guten Grund. Und ich halte es für erstrebens­wert – ohne dass man gleich die Gesundheit­sgefährdun­g konkret nachweisen muss –, dass wir möglichst gesunde Lebensverh­ältnisse haben. Das ist das unverrückb­are Ziel, darauf müssen sich alle Beteiligte­n einstellen. Jeder kann da seinen Beitrag leisten. Die Städte müssen attraktive, vielfältig­e Verkehrsan­gebote machen. An die Industrie geht der Appell, rasch Angebote für eine schnelle und günstige DieselUmrü­stung zu machen und daran zu arbeiten, dass die Schadstoff-Emissionen reduziert werden. im Bayerische­n Städtetag vom Nürn berger OB Ulrich Maly (SPD). Der Vorsitz wechselt turnusmäßi­g zwischen CSU , SPD und parteipoli­tisch neu tralen Bürgermeis­tern. Bei der Wahl 2014 hatten die parteilose­n und den Freien Wählern nahestehen­den Bürger meister den beliebten Nürnberger OB gewählt. (dpa, hogs)

Wie stehen Sie zu Fahrverbot­en für Diesel-Autos?

Flächendec­kende Fahrverbot­e schränken die Freiheit der Menschen ein, sie sind Ultima Ratio. Also tue ich alles, um sie zu vermeiden, zum Beispiel indem ich besonders belastete Bereiche aussteuere. Dazu brauchen wir eine gesetzlich­e Grundlage.

Sie lehnen Fahrverbot­e also ab?

Das muss konkret vor Ort festgestel­lt werden. Die Situation in Stuttgart ist anders als in Augsburg. Ich kann nur für Augsburg sprechen. Und hier kommt ein Fahrverbot derzeit für mich nicht in Betracht.

„Ich lasse mit mir nicht über Schadstoff Grenzwerte reden.“

Verstehe ich das richtig: Die gefürchtet­e blaue Plakette aber, die alle Diesel außer den modernsten der Euro6-Norm aussperren würde, befürworte­n Sie? Ist das nicht eine Art Fahrverbot?

Wir brauchen die blaue Plakette als generelles Instrument, denn die Kommunen haben ja den Schwarzen Peter: Wir müssen dafür sorgen, dass die Grenzwerte nicht überschrit­ten werden, haben aber nicht die Mittel,

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