Dollarzeichen in den Augen
Zu „ Mast mit 145 000 Hähnchen“(Bayern) vom 12. Juli: Und wieder einmal zeigt sich, wie unberührt von allen Warnungen wir hier unser Wolkenkuckucksheim weiter ausbauen und alle Lippenbekenntnisse auf jedwedem Gipfel in der Praxis konterkariert werden.
Egal, ob wir die „Ware“Hühner für unsere Versorgung brauchen, wird ohne Rücksicht, auch auf die arme Kreatur Tier, „produziert“. Und was dann halt zu viel ist, wird nach Afrika exportiert. Der heimischen Bevölkerung wird somit ihr mühsames Bestreben nach einem minimalen Einkommen, das es ihnen aber immerhin ermöglichen würde, ihre Familien zu ernähren, zunichtegemacht.
Aber wenn diejenigen, die dann nichts mehr erwirtschaften können, zu uns wollen, wird das Schließen der Grenzen gefordert, ungeachtet unserer unaufhörlich reklamierten christlichen Grundwerte. Das sind ja nur Wirtschaftsflüchtlinge, die haben ja gar kein Recht auf ein besseres Leben. Aber es ist wie immer in der hochgelobten globalisierten Welt: Auf jeden Zug, der den Entwicklungsländern ein besseres Leben bringen könnte, aber eben uns den großen Reibach verspricht, wird von der westlichen Welt aufgesprungen. Denn bei Dollarzeichen in den Augen hört jede Empathie und Barmherzigkeit mit Mensch und Tier auf.
Dorit Roth, Neusäß