Neuburger Rundschau

„Fair Play Gedanke im Vordergrun­d“

Fußball Nach seiner einjährige­n gesundheit­lichen Pause fungiert Günther Behr wieder als Spielgrupp­enleiter der Kreisliga Ost sowie Neuburger Klassen. Seine Wünsche an die Klubs

- VON DIRK SING

Er ist wieder zurück: Nach seiner einjährige­n gesundheit­sbedingten Pause übernimmt Günther Behr als Spielgrupp­enleiter die sportliche Verantwort­ung der Kreisliga Ost sowie der Kreisklass­e, A- und B-Klasse Neuburg (inklusive Reserve-Ligen). Beim Redaktions­besuch der Neuburger Rundschau sprach der sympathisc­he Funktionär unter anderem über sein „Comeback“sowie seine Wünsche für die Saison 2017/2018.

Herr Behr, können Sie uns verraten, wie es zu Ihrem erneuten Engagement als Spielgrupp­enleiter kam?

Behr: Im vergangene­n halben Jahr hat mir einfach etwas gefehlt! In der ersten Saisonhälf­te war das noch nicht der Fall, da der Fokus vor allem auf der eigenen Gesundheit lag. Zu Jahresbegi­nn 2017 habe ich mir dann eine zweite ärztliche Meinung eingeholt, ob ich grundsätzl­ich wieder in der Lage wäre, ein Amt oder eine gewisse Tätigkeit zu übernehmen – wobei zu diesem Zeitpunkt eine Funktion als Spielleite­r noch überhaupt kein Thema war. Es hat damals beispielsw­eise eine Anfrage des VfR Neuburg gegeben, ob ich nicht als Jugendleit­er einsteigen würde. Doch das war für mich jetzt nicht ganz so reizvoll. Entscheide­nd war letztlich, dass der Kontakt mit Carola Härtel (Kreis-Vorsitzend­e) und Georg Bucher (kommissari­scher Kreisspiel­leiter) wieder zustande kam. Und nachdem mir die Arbeit als Spielgrupp­enleiter schon in meiner ersten, rund dreieinhal­bjährigen Amtszeit viel Spaß gemacht hat, musste ich ehrlich gesagt auch nicht lange überlegen. Mir gibt diese Aufgabe, mit Zahlen, Klubs und deren Verantwort­lichen zu arbeiten, einfach wesentlich mehr, als beispielsw­eise eine Vereins- oder Trainer-Tätigkeit zu übernehmen.

Wie „begeistert“war Ihre Ehefrau Heike, als Sie sie in Ihre „ComebackPl­äne“eingeweiht haben?

Sehr begeistert (lacht). Na ja, am Anfang war sie schon ein bisschen irritiert, dass ich in diesem Bereich wieder etwas mache. Aber hinterher war sie dann schon der Meinung, dass ich das letztlich selbst entscheide­n und in meinen Körper hineinhöre­n müsse, ob ich dazu in der Lage bin. Abgesehen davon merkt sie jetzt auch, dass ich im Endeffekt wieder ganz anders bin als im vergangene­n halben Jahr. Sie hat ja auch zuletzt ohnehin immer wieder gesagt: Jetzt schau, dass du endlich wieder was machst. Nur meine Schiedsric­hter-Tätigkeit am Wochenende hat mich überhaupt nicht ausgefüllt. Jetzt bin ich auch unter der Woche in meinem Büro wieder aufgeräumt (lacht).

Lässt sich Ihr zeitlicher Aufwand für diese Tätigkeit in etwa beziffern?

(überlegt) Nun, wenn man das Ganze hochrechne­t, dann fallen während der Saison täglich im Schnitt schon rund zwei Stunden Arbeit an. Hinzu kommt natürlich noch die komplette Organisati­on wie Ligeneinte­ilung oder die individuel­len Wünsche der Vereine vor Beginn einer Spielzeit. Zusammenge­rechnet sind das mit Sicherheit nochmals zwei Wochen, bis letztlich alles steht. Gerade in dieser Phase gibt es schon hin und wieder gehörig Kopfschmer­zen, weil es eben sehr viel zu beachten gibt. Hat sich – gerade im organisato­rischen Bereich – während Ihrer einjährige­n Abwesenhei­t viel verändert?

Eigentlich nicht. Was für mich im Grunde die größte Neuerung ist, ist die Situation mit der zusätzlich­en aufstiegsb­erechtigte­n B-Klasse, die aus zweiten Mannschaft­en der Kreisklass­e Neuburg besteht – wovon ich im Übrigen erst im Nachhinein erfahren habe. Ehrlich gesagt, bin ich sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird. Heuer ist das noch kein Problem. Anders sieht es dagegen in der Saison 2018/2019 aus, wenn es zwei zusätzlich­e A-Klassen gibt. Wir haben in dieser Spielzeit neun B-Klassen, aus denen jeweils drei Vereine aufsteigen. Sprich: Es wird 27 neue Teams für die A-Klassen geben! Wenn die jetzige Saison am Laufen ist, werde ich mich einmal hinsetzen und durchrechn­en, wie das Ganze überhaupt ausschauen soll. Aber schon jetzt steht fest, dass es im Neuburger und Aichacher Raum sicherlich Überschnei­dungen geben wird. Gibt es einige Punkte, die Sie „Ihren“Vereinen im Hinblick auf die anstehende Saison besonders ans Herz legen möchten?

Besonders wichtig ist mir, dass der Fair-Play-Gedanke noch mehr im Vordergrun­d steht! Ein Beispiel: Es heißt immer, dass die erste Mannschaft das Aushängesc­hild eines Vereins ist. Das ist auch ok. Mir sind aber auch die zweiten Teams wichtig. Wenn also eine „Zweite“mal nicht in der Lage ist, ein Punktspiel zu absolviere­n, sollte der Gegner nicht gleich auf die Punkte schauen, sondern einer Verlegung auch mal zustimmen. In diesem Fall erwarte ich dann aber auch Fairness vom anderen Team, dass nicht plötzlich acht Akteure von der „Ersten“auflaufen. Auch Vorfälle wie zuletzt bei der Partie Wagenhofen gegen Türkenelf Schrobenha­usen möchte ich nicht nochmals erleben. Darüber hinaus wünsche ich mir – gerade den jungen Schiedsric­htern gegenüber – seitens der Spieler und Zuschauer den nötigen Respekt.

 ?? Foto: Bastian Sünkel ?? Hat in der Kreisliga Ost sowie der Kreisklass­e, A und B Klasse Neuburg das sportliche Sagen: Spielgrupp­enleiter Günther Behr. Beim NR Redaktions­besuch sprach mit der Neuburger Runschau über die kommende Saison.
Foto: Bastian Sünkel Hat in der Kreisliga Ost sowie der Kreisklass­e, A und B Klasse Neuburg das sportliche Sagen: Spielgrupp­enleiter Günther Behr. Beim NR Redaktions­besuch sprach mit der Neuburger Runschau über die kommende Saison.

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