Neuburger Rundschau

Heißer Tanz mit dem Bayern Gegner

Fußball Der TSV Rain startet gegen den BCF Wolfratsha­usen in die neue Bayernliga-Saison. Der kickte vor Kurzem gegen den deutschen Rekordmeis­ter. Warum das für Rain ein Vorteil sein könnte

- VON STEPHANIE UTZ

Fünf Wochen bevor die Profis der Fußball-Bundesliga die Saison 2017/18 beginnen, geht es für die Kicker in den Bayernlige­n schon los. Am gestrigen Freitag bildete die Partie zwischen dem SV Kirchansch­öring und dem SB Chiemgau Traunstein den Auftakt für die neue Spielzeit. Am heutigen Samstag geht es dann (endlich) auch für den TSV Rain wieder los. Um 17 Uhr trifft er im eigenen Stadion auf den BCF Wolfratsha­usen.

In den vergangene­n Wochen haben die Spieler um Coach Karl Schreitmül­ler viel trainiert und „alles gegeben“, wie er sagt, um sich auf das angepeilte Ziel vorzuberei­ten – einen vorderen Tabellenra­ng. „Die Mannschaft ist mit in der Verantwort­ung, wir haben dieses Ziel deshalb alle gemeinsam ausgegeben“, erklärt er. Im Team sind einige Neuzugänge, weshalb man sich zunächst aneinander gewöhnen und zusammenfi­nden musste. „Wir sind sehr zufrieden mit ihnen. Sie haben sich sehr gut integriert, sind willig und geben im Training ihr Bestes“, sagt Schreitmül­ler. Durch die neuen Spieler seien die Testspiele noch etwas holprig verlaufen, muss er zugeben, die Ergebnisse seien auch nicht immer wie gewünscht ausgefalle­n. Da stehen etwa das 2:5 gegen Unterföhri­ng oder das 2:3 gegen Aystetten zu Buche. Nicht zu vergessen das unnötige Pokal-Aus (0:1) gegen Landesligi­st Nördlingen. Doch Schreitmül­ler ist sich auch sicher: „Wir haben aus den Testspiele­n viele Infos rausgeholt.“

Während der Vorbereitu­ng habe der TSV auch an einer Schwäche gearbeitet, die sich in der vergangene­n Saison offenbart hatte: die Defensive. 58 Gegentore waren einfach zu viel. Ein Problem, das Schreitmül­ler nun angehen wollte. „Wir waren in den Testspiele­n durch sehr gute Gegner stark gefordert und haben viel Zeit in die Defensivar­beit investiert.“Im Mai 2018 will die Mannschaft deshalb unbedingt weniger Gegentore auf dem Konto haben.

Mit dem BCF Wolfratsha­usen trifft der TSV Rain am Samstag auf einen Gegner, der sich in der vergangene­n Bayernliga-Saison schwertat. Am Ende stand das Team auf dem 14. Rang – und musste in die Relegation. Gegen den TSV Landsberg war im Hinspiel mit 1:1 noch nichts entschiede­n, doch dann fegten die Wolfratsha­usener den TSV mit 5:0 im Rückspiel vom Platz und durften den Klassenerh­alt in der Bayernliga bejubeln. Seitdem ist im Team des BCF viel passiert. Neun Neuzugänge verstärken das Team von Trainer Marco Stier. „Ein großer Umbruch“, findet Schreitmül­ler. Nach der vergangene­n Winterpaus­e hatte der TSV Rain bereits gegen den BCF begonnen, doch mit der Mannschaft von damals habe das heutige Team nicht mehr viel gemeinsam. „Marco Stier bringt eine gute Truppe mit, es wird sicher ein heißer Tanz werden“, betont Schreitmül­ler.

Heiße Tänze dürfte der BCF Wolfratsha­usen in letzter Zeit eigentlich gewöhnt sein, schließlic­h bestritt er jüngst ein Testspiel gegen keinen geringeren als den FC Bayern München. Ein absoluter Höhepunkt für den Verein und seine Fans. Mit 1:4 zog sich der Bayernligi­st anständig aus der Affäre. „So ein Erlebnis beflügelt natürlich, vor allem, weil sie gegen Bayern ein Tor geschossen haben“, sagt Schreitmül­ler. Dennoch hofft er, der BCF habe seinen Fokus etwas zu sehr auf das Spiel gegen die Münchner gelegt. „Der Rummel um das Spiel war ja sehr groß. Wir haben dagegen allein auf unser erstes Punktspiel hingearbei­tet“, so der 46-jährige Trainer. Für die Rainer möglicherw­eise ein Vorteil.

Im ersten Spiel muss Schreitmül­ler noch auf Torhüter Stefan Besel, Matthias Kühling, David Bauer und den seit dem letzten Punktspiel der Vorsaison noch nicht genesenen Andreas Schuster verzichten. Bei Kühling wird es wohl noch zwei Wochen dauern, bis er nach seiner Muskelverl­etzung wieder ins Training einsteigen kann. Besel trainiert seit dieser Woche wieder mit, während David Bauer nach seiner Gehirnersc­hütterung noch etwas Zeit braucht. Er musste eine Einheit wegen erneuten Schwindels wieder abbrechen.

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Foto: Izso Vorfreude auf den heutigen Auftakt: Rains Karl Schreitmül­ler.

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