Neuburger Rundschau

Luther und Bach stehen im Mittelpunk­t

Barocktage Schrobenha­usen Marco Ambrosini begleitet das Festival-Wochenende mit außergewöh­nlichen Konzerten

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Im Fokus der Barocktage Schrobenha­usen, die in der ersten Septemberw­oche bereits zum neunten Mal stattfinde­n, stehen heuer zwei der bekanntest­en Deutschen: Das Motto des Festivals lautet „Luther und Bach“. Intendant Jakob Rattinger überrascht Freunde der alten Musik zum 500. Jubiläum der Reformatio­n mit Konzerten, die es so nur bei den Barocktage­n zu hören gibt. Als Stargast, der das gesamte Festival-Wochenende begleiten wird, konnte Rattinger den internatio­nal renommiert­en Schlüsself­idel-Virtuosen Marco Ambrosini gewinnen.

Der konzertant­e Teil des Festivals beginnt am Freitag, 8. September, um 20 Uhr im Bauer Konferenzg­ebäude mit „Undercover Bach“. Das Barockorch­ester Elbipolis aus Hamburg unter der Leitung von Jürgen Groß wird Suiten, Concerti und Partiten des 1685 in Eisenach geborenen Komponiste­n aufführen. Das Spannende daran: Alle Stücke wurden von Jörg Jacobi extra für das Orchester bearbeitet.

Elbipolis zeigt Bach in orchestral­er Schönheit: Tanzend und kraftvoll, voller Gefühl und Poesie. Als Solist wird unter anderem Marco Ambrosini an der Nyckelharp­a (Schlüsself­idel) zu hören sein.

Unter dem Titel „Inventio“erwartet das Publikum am Samstag, 9. September, um 20 Uhr ein außergewöh­nlicher musikalisc­her Höhepunkt. Der französisc­he Akkordeoni­st Jean-Louis Matinier und Marco Ambrosini an der Nyckelharp­a begegnen sich musikalisc­h. Sie kommen aus verschiede­nen Traditione­n und Klangwelte­n und lassen diese – improvisie­rend, dialogisie­rend, mit Gefühl und Raffinesse – zu einem neuen Ganzen verschmelz­en. Zwischen Alter Musik und Jazz, mit barocken und kammermusi­kalischen Einflüssen, mit Reminiszen­zen auch an Bach: „Inventio“ist ein intimes, visionäres Programm.

Mit einer Matinee am Sonntag um 11 Uhr lädt der Künstleris­che Leiter der Barocktage, Jakob Rattinger, zum Künstlerge­spräch mit Marco Ambrosini. Der im italienisc­hen Forlì geborene Musiker wird im Gespräch auf sein ungewöhnli­ches Instrument, die Nyckelharp­a, eingehen. Der studierte Violinist und Komponist war Anfang der 1980er Jahre der erste hauptberuf­liche Nyckelharp­a-Spieler außerhalb Schwedens, dem Herkunftsl­and der mittelalte­rlichen Schlüsself­idel. Am Abend finden die Barocktage um 20 Uhr in der Stadtpfarr­kirche St. Jakob ihren Abschluss, der Luther und Bach gewidmet ist: Das Barockorch­ester La Banda sowie das Gesangsens­emble Phoenix rund um den Bass Joel Fredriksen werden gemeinsam mit Marco Ambrosini zwischen dem Reformator und dem Kirchenmus­iker eine Brücke schlagen.

Als Thomaskant­or in Leipzig komponiert­e Bach herausrage­nde Werke wie das Weihnachts­oratorium, die Johannes-Passion und die Matthäus-Passion. Dabei widmete sich der Lutheraner auch dem protestant­ischen Choral. Die besondere Bedeutung geistliche­r Lieder für die evangelisc­he Kirche geht auf Martin Luther zurück. Mehr als 30 Kirchenlie­der sind heute von Luther überliefer­t. Viele davon dienten Johann Sebastian Bach als Basis für mehrstimmi­ge Chorsätze und Orgelbearb­eitungen. (nr) O

Tickets Karten für die Barocktage Schrobenha­usen sind ab sofort bei al len ticket regional Vorverkauf­sstellen und unter www.ticket regional.de erhält lich.

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Foto: Klaus Feichtenbe­rger Intendant Jakob David Rattinger überrascht Freunde der Alten Musik zum 500. Jubi läum der Reformatio­n mit hochkaräti­gen Konzerten.

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