Neuburger Rundschau

Gartler lassen Lebensraum blühen und gedeihen

Festakt Der Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge feierte sein 120-jähriges Bestehen. Das war geboten

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Gachenbach Maria Beinberg Vor 120 Jahren wurde der Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge gegründet. Das feierten rund 150 Mitglieder aus 31 der 42 Gartenbauv­ereine des Landkreise­s mit zahlreiche­n Ehrengäste­n und einem Festgottes­dienst in der Wallfahrts­kirche Maria Beinberg.

Passend zum Anlass stellte Pfarrer Michael Menzinger die Schöpfungs­geschichte in den Mittelpunk­t seiner Predigt. Die Arbeit im Garten trage wesentlich zur wichtigen, aber von den Anforderun­gen des Alltags oft gefährdete­n Einheit von Körper und Geist bei. Die Genesis sei ein Lobgesang auf die Erschaffun­g der Welt und beweise, dass Menschen sich schon gefragt hätten, wie diese wunderbare Welt geschaffen worden sei. „Es ist etwas Großartige­s, dass wir in dieser Welt leben dürfen und ihr Fruchtbark­eit verleihen können“, sagte Menzinger, „in der ehelichen Gemeinscha­ft von Mann und Frau ebenso wie in der Gesellscha­ft“. Letzterem widmeten sich die Gartenbauv­ereine, wenn sie wie der Sämann im Gleichnis überall fruchtbrin­genden Samen ausbrächte­n. Neben Witterung und Bodenbesch­affenheit sei es jedoch „das Wort Gottes, das Frucht bringt“, betonte der Pfarrer.

Die Wallfahrts­kirche sei ein einzigarti­ger Ort im Landkreis, meinte Kreisvorsi­tzender Anton Stiglmair. Daher sei sie der beste Ort, um an die Menschen zu erinnern, die den Kreisverba­nd in den vergangene­n 120 Jahren getragen hätten, und zugleich eigene Bitten für die Zukunft vorzutrage­n. Das taten Johanna Huber, Christian Jeske, Ulrike Lenz, Werner Oberhauser, Rosina Feigl und Max Monzer als Mitglieder des Gachenbach­er Gartenbauv­ereins beziehungs­weise des Kreisverba­ndsvorstan­des. Zentrales Anliegen der Fürbitten war, die Schöpfung zu bewahren und Mitglieder­n sowie Helfern der Vereine ihren Einsatz zu vergelten.

Für Landrat Roland Weigert schien es stimmig, dass der Verband, für den die Initiative vor 120 Jahren von Neuburg ausgegange­n war, sein Jubiläum nun im südlichen Landkreis feiere. So stelle er sich einen echten Kreisverba­nd vor. Wie ihm Kreisfachb­eraterin Sabine Baues-Pommer mehrfach bestätigt habe, funktionie­re die Zusammenar­beit im Kreisvorst­and bestens. Das beizubehal­ten, ist Baues-Pommer sehr wichtig. Dass sechs Bürgermeis­ter aus dem Landkreis gekommen waren, wertete der Landrat als Zeichen der Wertschätz­ung für die Gartenbauv­ereine, die eine bedeutende Rolle für die Weiterentw­icklung von Gemeinden und Landkreis spielten. „Die Gesellscha­ft ist von einer Natursehns­ucht geprägt, wie wir sie zuletzt in der Zeit der Romantik hatten“, sagte Weigert, „aber zugleich geprägt von einer Naturferne, wie wir sie vielleicht noch nie hatten.“Der Lebensraum, den Gemeinden und der Landkreis darstellte­n, verdanke seine hohe Lebensqual­ität nicht nur der blühenden Wirtschaft, sondern auch den Gartlern, die ihn wachsen, blühen und gedeihen ließen. Auf den Lebensraum ging auch Präsident Wolfram Vaitl vom bayerische­n Landesverb­and ein, schließlic­h habe der Verband nicht nur den Gartenbau, sondern auch die Landespfle­ge in seinem Namen.

Den feierliche­n Rahmen für den Festgottes­dienst gestaltete­n optisch die Fahnenabor­dnungen aus Karlshuld, Brunnen und Heinrichsh­eim, akustisch der Kinderchor Peutenhaus­en-Gachenbach unter Leitung von Nicole Weigl (Gitarre) und Martina Asam (Gitarre). Danach verlagerte sich das Fest nach draußen, wo unter den Bäumen neben der Kirche Tischgrupp­en aufgestell­t waren und das gemeinsame Mittagesse­n sowie später Kaffee und selbst gebackene Kuchen serviert wurden. Die Organisati­on vor Ort einschließ­lich Kuchenback­en hatten Ehrenamtli­che des Gartenbauv­ereins Gachenbach um Vorsitzend­en Max Monzer übernommen. (nr)

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Fotos: Sabine Baues Pommer Mitglieder des Gachenbach­er Gartenbauv­ereins beziehungs­weise des Kreisvorst­an des trugen die Fürbitten vor.
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Der Kinderproj­ektchor aus Gachenbach und Peutenhaus­en unter Leitung von Nicole Weigl und Martina Asam erfreute mit modernen geistliche­n Liedern.

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