Neuburger Rundschau

Heitere Sketche und spontane Improvisat­ionen

Hoagart’n Wie der Wagen von der Linie 8 und die doppelte Verneinung die Rennertsho­fener zum Lachen bringen

- VON MICHAEL GEYER

Sowohl am Samstagabe­nd als auch am späten Sonntagnac­hmittag wurde der Rennertsho­fener Schulhof zum gemütliche­n Biergarten. Bei einer frischen Halben und einem knusprigen Spanferkel vom Grill konnten es die jeweils rund 100 Besucher des Theaterhoa­gart’ns der Theaterfre­unde gut aushalten. Am Samstagabe­nd ließen sich sogar noch viele ganz im Sinne eines gemütliche­n Hoagart’ns zum „Nachsitzen“animieren.

Martina Weigl, Claudia Riedelshei­mer, Martina und Peter Fürst, Sonja Baur und selbst Theaterche­f Helmut Maier, der in seine Moderation des Hoagart’ns auch eine gehörige Portion Animation hineinpack­te, hatten wieder ein kurzweilig­es und abwechslun­gsreiches Programm aus 21 Beiträgen vorbereite­t und es mit den 42 Aktiven intensiv einstudier­t, sodass Humor und gute Laune nicht zu kurz kamen. Entspreche­nd der Philosophi­e der Theaterfre­unde stand dabei vor allem die Jugend im Vordergrun­d. Couragiert und engagiert, wie man es von ihnen aus zahlreiche­n Auftritten der letzten Zeit gewohnt ist, packten die Routiniers unter ihnen ihre Rollen an, drückten den von ihnen gespielten Figuren ihren persönlich­en Stempel auf und erfreuten das Publikum mit ihrem frischen Spiel. Und wenn wirklich mal etwas nicht so wie vorgesehen lief, drückte das Publikum schmunzeln­d ein Auge zu und spendete sogar Beifall, wie es beim Sketch der zwei Jüngsten der Kinder geschah: Dem einen Mädchen war wohl wegen des Lampenfieb­ers sein Text abhandenge­kommen, das andere fragte: „Warum sagst nix?“und ratzfatz, als ob vorher so vereinbart, räumten beide fluchtarti­g die Bühne. Später standen die beiden bei einem anderen Auftritt schon wieder oben und tanzten unbekümmer­t und begeistert mit den Akteuren mit. Man muss den Talenten nur Zeit lassen. Das nächste Mal klappt es bestimmt!

Die Beiträge reichten von heiteren Sketchen für zwei oder mehr Personen bis zu kurzen Theaterstü­cken. Selbst ein Gedicht war mit dabei. Auch musikalisc­h wurde viel geboten: Kurze Vortragsst­ücke mit Klarinette­n, Trompete und Saxofon, ein aktueller Schlager mit Tanzeinlag­en aller Akteure und ein Lied, bei dem die Sängerinne­n ihre Unterschie­de in Alter, Optik und Lebenserfa­hrung auf die Schippe nahmen.

Für große Heiterkeit und Verblüffun­g sorgten drei Varianten des Improvisat­ionstheate­rs: Bei der ersten verwendete­n die Spieler zum Thema „Saustall“Sätze, die vom Publikum aufgeschri­eben worden waren, für ihr gemeinsame­s freies und zusammenhä­ngendes Spiel. Bei „Freeze“der zweiten Variation, ließ der bis dahin inaktive Spieler die laufende Situation einfrieren, griff in das Geschehen ein und übernahm mit seinen Ideen den Part eines der beiden Darsteller. Besonders gespannt war das Publikum bei Variante drei, als durch Pantomime eine Botschaft über die drei Leitfragen „Wer?“, „Wie?“und „Wo?“an einen Dritten weitergege­ben werden sollte. Die Botschaft „Der Bürgermeis­ter ist im Dschungel gekocht worden“war bestimmt nicht einfach darzustell­en. Am Ende kam zum großen Vergnügen des Publikums die Nachricht „Hänsel und Gretel sind im Dschungel durch eine Kanone umgekommen“heraus.

Die doppelte Verneinung war Thema im lustigen Sprachkurs „Bayerisch für Anfänger“, perfektes „Bavarian English“bestimmte den Dialog zwischen einem Bayern und einer schottisch­en Austauschs­chülerin, Weiß Ferdls „Wagen von der Linie acht“ratterte durch Ranzhofs Straßen und es gab noch vieles mehr. Zum Schluss kamen noch einmal alle Spieler und Regisseure zum gemeinsame­n „Guten Abend, gute Nacht“auf die Bühne und wurden für ihre Darbietung­en mit Beifall überhäuft.

Resümee: Wer nicht beim Hoagart’n war, ist selber schuld, dass er einen schönen Abend versäumt hat!

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Wenn Weiß Ferdls „Wagen von der Linie 8“durch Ranzhof fährt, lacht das Publikum Tränen.
 ?? Fotos: Geyer ?? „I kenn di von meim Handy“hieß der Internet Hit, zu dem alle Akteure auf der Bühne tanzten.
Fotos: Geyer „I kenn di von meim Handy“hieß der Internet Hit, zu dem alle Akteure auf der Bühne tanzten.

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