13 Millionen Euro Tower eröffnet
Einweihung Das Bauwerk ist technologisches Herzstück und neues Wahrzeichen auf dem NATO-Flugplatz des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74. Es steht für sichere Starts und Landeanflüge der Flugzeuge und Soldaten
Der neue Tower auf dem Nato-Flugplatz markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein im Rahmen der Erneuerung des NATO-Flugplatzes Neuburg. Gestern wurde das technologische Herzstück als neues Wahrzeichen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 eröffnet. Dazu formierte sich die Fliegende Gruppe des Verbandes zum Appell. Egal ob aktive Soldaten oder Ehrengäste, eines hatten alle: große leuchtende Augen, in denen sich der 25 Meter hohe Anflugkontrollturm mit seiner markanten, neuzeitlich-modernen Form spiegelte. Die Kosten für den sogenannten „Donau-Tower“wurden auf knapp 13 Millionen Euro beziffert. Eingeleitet hat die Veranstaltung Kommodore Oberst Holger Neumann mit einer Gedenkminute für die am Mittwoch bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen zwei Soldaten.
Der Umzug des Fachpersonals vom alten Tower in das neue Gebäude mit rund 2200 Quadratmetern Nutzfläche erfolgte vor wenigen Wochen. „Die Arbeiten dazu und schließlich die pünktliche Inbetriebnahme waren ein Kraftakt für die Flugbetriebsstaffel“, betonte der Staffelchef Oberstleutnant Udo Weißflog mit Blick auf einzelne Leistungsträger, die auf der Zielgeraden zum pünktlichen Erfolg des Projektes beigetragen haben. Die Ausstattung des Gebäudes entspricht den modernsten Anforderungen der Luftwaffe. Bereits im Vorfeld der Generalsanierung der Start- und Landebahn (2013 bis 2015) wurden Kabel der parallel einzurüstenden Radar- und Navigationsanlagen so verlegt, dass ein schlüssiges Gesamtkonzept entstehen konnte.
Der Neubau ist von der Startbahn rund 300 Meter abgerückt. Die Flugverkehrskontrolloffiziere werden in der Kanzel freie Panoramasicht auf das Rollfeld, auf Taxiway, Shelter und Umgebung haben. Oberst Holger Neumann schwärmte mit Blick auf den Neubau: „Eine äußerst gelungene Symbiose aus Form und Funktion, seine Silhouette, oder in unserem Fall im wahrsten Sinn des Wortes ‘Skyline‘, fügt sich sehr harmonisch in den modernen Teil unseres Fliegerhorstes ein.“Weiter steht für den Hausherrn der Tower als Symbol für eine sichere Rück- kehr der Piloten und Flugzeuge. „Ein Tower ist die Schaltzentrale für den Flugbetrieb an jedem Flugplatz. Auf Militärflugplätzen ist er zudem die entscheidende Schnittstelle zum zivilen Luftraum und Luftverkehr“, so der Kommodore.
Daneben hob er den neuen Tower von der Planung, dem Spatenstich im September 2013, dem Richtfest 2015 und bis zur termingerechten Fertigstellung auch als Ergebnis einer exzellenten Zusammenarbeit verschiedener und externer Stellen heraus. Den planungsmäßigen Verlauf der Bauarbeiten und die technischen Einrichtungen sowie Kosten explizierte die Baudirektorin Barbara Thiel-Lintner. „Einen Tower baut man nicht alle Tage“, sagte sie zum Projekt, das sie als funktional optimiertes Gebäude mit einer nach Funktionen organisierten Raumaufteilung bezeichnete.
Anschließend verdeutlichte der Kommandeur der Fliegenden Gruppe Oberstleutnant Swen Jacob die Aufgaben und Funktionen des neuen Kontrollturms. Dazu zeigte er auf die Flugverkehrskontrolloffiziere und auf die Radarlotsen. Diese führen die Flugzeuge bei schlechtem Wetter oder unter Instrumentenanflügen, damit die Neuburger Eurofighter beim An- und Abfliegen nicht mit dem zivilen oder anderem militärischen Luftverkehr aneinander geraten. „Das neue Towergebäude unterstreicht zudem den Hauptauftrag unseres Geschwaders, die Gestellung der Alarmrotte. Von hier aus wird den Piloten bei einem Ernstfall die sogenannte Scramble Order, also das Ziel der Alarmierung weitergegeben.“Der Tower ist ein optisches und funktionales Gesamtwerk.
Der Gebäudekomplex erhielt von den Militärpfarrern Gunter Wiendl und Petro Stanko den kirchlichen Segen und konnte nach dem Appell besichtigt werden.