Immer mehr unsichere Jobs
Rund 14400 Menschen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen arbeiten einer aktuellen Studie der HansBöckler-Stiftung nach in Teilzeit, Leiharbeit oder haben einen Minijob als alleiniges Einkommen. Damit ist der Anteil der sogenannten atypischen Beschäftigung an allen Arbeitsverhältnissen 2016 auf einen Rekordwert von 38 Prozent gestiegen. Das kritisiert die IG BauenAgrar-Umwelt. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Landkreis seit 2003 untersucht hat. Damals lag die Quote dieser Jobs noch bei 31 Prozent.
IG Bau-Bezirkschef Michael Jäger spricht von einem „Alarmsignal an die Politik“: Ein wirtschaftlicher Aufschwung einerseits und so viele Menschen, vor allem Frauen, in prekären Arbeitsverhältnissen andererseits passten nicht zusammen. Hier sei „grundsätzlich etwas in Schieflage geraten“. Der unbefristete Vollzeit-Job müsse dringend wieder zum Normalfall werden.
Mit Blick auf die Bundestagswahl fordert die IG Bau Oberbayern von den Parteien klare Konzepte „gegen die Unwucht am Arbeitsmarkt“. Dazu müsse die Abschaffung der Befristungen ohne sachlichen Grund genauso gehören wie die Einbeziehung von Minijobs in die Sozialversicherung. „Dabei sind auch die Arbeitgeber in der Pflicht. Statt aufs Billig-Prinzip sollten Chefs auf Kontinuität setzen“, betont Müller. Wer heute vollwertige Stellen schaffe, brauche sich morgen nicht um fehlende Fachkräfte sorgen. (nr)