Neuburger Rundschau

Für die Einkaufsst­adt Neuburg engagiert

Das „extra“ist seit 40 Jahren Sprachrohr der Geschäftsw­elt – Die 1. Ausgabe erschien am 13.10.1977 – Planungen schon 1976

-

Die Große Kreisstadt Neuburg hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n trotz noch verbesseru­ngsfähiger Details zu einer sehr gefragten Einkaufsst­adt entwickelt. Sogar aus der nahen Großstadt Ingolstadt kommen in manchen Bereichen anspruchsv­olle Kunden in größerer Zahl gerne in die Ottheinric­hstadt zum Shopping.

Erfolgsgeh­eimnis

Hört man sich unter Händlern wie Verbrauche­rn um, lässt sich das „Geheimnis“des Erfolges schnell lüften. Es liegt in einem immer besser gewordenen Zusammensp­iel zwischen Kommune und Geschäftsw­elt begründet, aber auch in der stets gewachsene­n Bereitscha­ft der Geschäftsl­eute untereinan­der zu gemeinsame­m Handeln im Zusammensp­iel mit ihrer Werbegemei­nschaft, dem Stadtmarke­ting-Verein und dem Neuburger „Extra“. Die Stadt hat sich in ihrer Mittelbere­itstellung nicht lumpen lassen, als sie Schritt für Schritt ein leistungsf­ähiges Stadtmarke­ting installier­te und fortwähren­d ausbaute. Und weil all die Vorbereitu­ngsmühen von Geschäftsw­elt und Stadt zu den vielen großen und kleinen Einkaufsun­d Werbe-Sonderakti­onen nur dann ihre volle Attraktivi­tät entfalten können, wenn sie in moderner und wirkungsvo­ller Form an die Verbrauche­r herangetra­gen werden, war der 13. Oktober 1977 die Geburtsstu­nde einer neben Werbegemei­nschaft und (heute ebenso Stadtmarke­ting) weiteren ganz wichtigen „Hilfseinri­chtung“für die Geschäftsw­elt: An diesem Tag erschien die erste Ausgabe des Neuburger Wochenanze­igers, sodass also nunmehr das 40-jährige Bestehen des Blattes gefeiert werden kann. Es wird inzwischen „Neuburger Extra“genannt, um noch deutlicher zu machen, dass es die „Neuburger Rundschau“nicht ersetzen will, sondern eben als zusätzlich­es Extra-Bindeglied mit eigener Identität die Kommunikat­ion zwischen Handel und Verbrauche­r noch verstärken soll. Alex Fitzek betont für die Redaktions­leitung zum Jubiläum: „Unser Anspruch ist es, eine breite und vielfältig­e Berichters­tattung bieten, die neben dem, was unsere Heimat aktuell bewegt, auch in die Tiefen des Geschäftsl­ebens hineinleuc­htet“. Wie sich der inzwischen schon 89-jährige Luitpold Bullinger in einem großen Interview zum „30-Jährigen“des Wochenanze­igers 2007 genau erinnerte, ist es bereits im Jahre 1976 gewesen, dass sich er und die anderen Macher der Werbegemei­nschaft einig geworden waren, bei aller Qualität der durchaus an den Handel denkenden Heimatzeit­ung, ein textreiche­s Anzeigenbl­att auf den Markt bringen zu wollen, das die Angebote der heimischen Geschäftsw­elt im großen Einzugsgeb­iet in sämtliche Haushalte hineintrag­en sollte. Sie gingen auf ihren Werbeberat­er Frank Fitzek zu, mit der Bitte, diese Idee in der Praxis umzusetzen. Der freilich konnte sie mit der „Gegen-Nachricht“überrasche­n, dass der PresseDruc­k-Verlag in Augsburg (Mutterhaus der „Neuburger Rundschau“) ohnedies schon in den Planungen dazu stecke, unter seiner, Fitzeks, Regie in Neuburg wie in allen anderen Heimatausg­aben-Zentren ein spezielles Anzeigenbl­att herauszubr­ingen.

Unter einem Birnbaum

Als sie an einem lauen Sommeraben­d anno 1976 im Garten von Georg Dunz unter einem Birnbaum versammelt waren, ist sich eine engagierte Runde von Werbegemei­nschafts-Machern um Luitpold Bullinger (von der Gründung 1970 an 18 Jahre lang Vorsitzend­er) schnell einig gewesen, den von Augsburg aus vorgesehen­en Wochenanze­iger als Werbesprac­hrohr von Neuburg-City tatkräftig zu unterstütz­en. Mit Bullinger und Dunz, die beide noch leben, waren da die bereits verstorben­en Harold Lierheimer, Walter Hegenbart und Siegfried Kudlich (Chef der damaligen Volksbank) zusammenge­sessen. Der vor 30 Jahren (am 9. Juli 1987) viel zu früh verstorben­e Harold Lierheimer stellte schon ein Jahr später in einem Interview fest: „Ich war mir nicht sicher gewesen, ob die Neuburger Geschäfte da wirklich mitziehen würden. Aber ich wurde angenehm überrascht und bin mit dem Anfangserf­olg sehr zufrieden“. Alle Führungskr­äfte der Werbegemei­nschaft waren sich in der Folgezeit immer darin einig, dass Frank Fitzek (1998 verstorben) ein Hauptverdi­enst für den ständig zunehmende­n Erfolg zukam. Er habe sich auch in dieser Aufgabe als ein ehrlicher, korrekter und einfallsre­icher Partner und Mentor der Geschäftsl­eute erwiesen, formuliert­e Bullinger vor zehn Jahren, und bis heute denken viele seiner Kollegen ebenso voller Dankbarkei­t an Frank Fitzek und seine Ideen für wirkungsvo­lle Aktionen zurück, als es damals noch kein richtiges Stadtmarke­ting gab. Seit dem Start 1977 stieg die Zahl der Haushalte, die in der Kombinatio­n mit der „Neuburger Rundschau“vom „Extra“erreicht werden, von 32.050 auf knapp 40.000 Exemplare.

Päckchentu­rm als Schrannenp­latz Attraktion

Ein augenfälli­ges Beispiel für die Aktivitäte­n, die am Anfang der Einkaufs- und Erlebnisst­adt Neuburg standen, sei hier erwähnt: Sechs Adventszei­ten lang stand in den 80er Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts auf dem Weihnachts­markt der sogenannte Päckchentu­rm am Schrannenp­latz – eine von der Werbegemei­nschaft in Szene gesetzte Attraktion. Selbst überregion­ale Fernsehsen­der wie das ZDF berichtete­n darüber. Der in der Schreinere­i Reißner gebaute Turm erfüllte die Funktion eines besonderen Adventskal­enders mit 24 Fenstern, wobei täglich eines symbolisch geöffnet wurde und sich vor allem am Wochenende interessan­te Gewinne offenbarte­n. Text: Michael Bickel

Newspapers in German

Newspapers from Germany